4 Meereschemie
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Nordseezustand 2004
finden und nutzen. Für eine Zustandsbeschreibung ist daher eine separate und diffe
renzierte Betrachtung der verschiedenen Schadstoffklassen unumgänglich.
Die Routineüberwachung organischer Schadstoffe in der Deutschen Bucht wird vom
BSH hauptsächlich im Sommer im Rahmen von zwei bis drei Überwachungsfahrten
durchgeführt. Die Beprobung des Meerwassers erfolgt dabei an festen geographi
schen Positionen eines Stationsnetzes, welches im Jahr 2004 erweitert und verein
heitlicht wurde (Abb. 4-17). Neben der routinemäßigen Bestimmung der in den nationa
len und internationalen Überwachungsprogrammen (BLMP, CEMP) festgelegten
Pflichtstoffe werden im Rahmen von Sonderuntersuchungen ein gezieltes Screening
auf prioritäre Stoffe (Target-Screening) und ein umfassendes allgemeines Screening
auf neue unbekannte Stoffe (Non-Target-Screening) durchgeführt; auf diese Weise
können neue Umweltgefahren recht rasch erkannt werden. Das BSH führt ferner bei
schweren Unfällen (Sandoz-Unfall, Apron Plus) oder ungewöhnlichen natürlichen Er
eignissen (Jahrhunderthochwasser der Elbe im August 2002) Sonderuntersuchungen
durch, um die Öffentlichkeit zu aktuellen Fragestellungen zu informieren. Derartige
Untersuchungen standen im Jahr 2004 jedoch nicht an.
56°N
55°N
54° N
4°E
6°E
▲
ENTE3
53° N
ENTE2
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(Organic Contaminants)
4°E
56°N
55°N
54°N
53°N
Abb. 4-17: Stationsnetz zur Schadstoffüberwachung im Meerwasser der Deutschen Bucht.
Fig. 4-17: Observational network for contaminant monitoring in the German Bight.
4.2.2 Hexachlorcyclohexan-Isomere (a-, ß-, y-HCH)
Die HCH-Isomere wurden über Jahrzehnte in großen Mengen in die Umwelt eingetra
gen, so dass auch im Meer eine ubiquitäre Grundbelastung beobachtet wird. Aufgrund
ihrer relativ polaren Eigenschaften (log Kqw Werte 1 von 3.6 bis 3.9) liegen die HCH
hauptsächlich in der Wasserphase vor und verhalten sich relativ konservativ. Nur ein
Anteil von ca. 10 % des in der Wassersäule vorhandenen HCH ist an Schwebstoffe ge