4.1 Nährstoffe
Nordseezustand 2004
121
Für Phosphat, Silikat, Nitrat und Nitrit sind die räumlichen Konzentrationsverteilungen
im Oberflächenwasser der Nordsee Abb. 4-1, S. 120 dargestellt. Die logarithmische Ab
stufung der Farbskalen beinhaltet, dass sich die Konzentrationen schrittweise verdop
peln bzw. halbieren. Aufgrund der winterlichen vertikalen Durchmischung sind die
Oberflächenverteilungen repräsentativ für die gesamte Wassersäule.
Die Phosphatkonzentrationen lagen in weiten Teilen der zentralen Nordsee zwischen
0.5 und 0.6 pmol/L und überschritten im Bereich der Norwegischen Rinne 0.7 pmol/L,
wo es unter Auftriebsbedingungen zu erhöhten Konzentrationen im Oberflächenwas
ser kommen kann. Die Silikatgehalte, die ansonsten zwischen 2 und 4 pmol/L variier
ten, waren in dieser Region ebenfalls erhöht und lagen darüber hinaus mit 5 bis
6 pmol/L deutlich über denen im Bodenwasser (um 3.5 pmol/L). Im Gegensatz zu den
übrigen Nährsalzen werden die Silikatgehalte anthropogen kaum beeinflusst, so dass
die Silikatverteilung in der winterlichen Nordsee natürliche Prozesse und Veränderun
gen reflektiert. Hohe Silikatkonzentration, wie sie auch in der Deutschen Bucht ange
troffen wurden, zeigen beispielsweise die Temperatur- und Lichtlimitierung der schnell
wüchsigen Kieselalgen in den Wintermonaten an. Die geringsten Silikatkonzentratio
nen von < 3 pmol/L wurden in der zentralen Nordsee gemessen.
4° W 2°
Abb. 4-2: Verhältnis Silikat zu Phosphat (M/M) im Oberflächen- und Bodenwasser im Winter
2004; log 2 -Farbskala beachten.
Fig. 4-2: Silicate to phosphate ratio (M/M) in near-surface and -bottom water in winter 2004
(note log2 color scale).
In hohen Silikat:Phosphat Verhältnissen spiegelt sich der terrestrische Silikateintrag
wider. Im norwegischen Küstenwasser und in der flachen südöstlichen Nordsee, wo
das Wasser in intensivem Austausch mit dem Sediment steht, wurden Verhältnisse
> 10 (M/M) angetroffen (Abb. 4-2). Geringere Verhältniswerte in der zentralen Nordsee
zeigen hingegen an, dass ein großer Teil des Silikats im Februar in sedimentierten,
noch nicht wieder aufgeschlossenen Schalen der Kieselalgen festgelegt war (Brock
mann & Topcu 2001).