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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1913.
in Königsberg i. Pr. berufen worden war; an seine Stelle trat am 1. April
Dr. H e n n i g, der zu diesem Zwecke seine Anstellung an der Öffentlichen Wetter
dienststelle in Frankfurt a. M. aufgab. Die auf Kosten des Reichsamts des Innern
von der Seewarte herausgegebenen „Zehntägigen Witterungsberichte für die
Landwirtschaft“ sind unverändert, seit dem 1. April 1901 im XIII. Jahrgang er
schienen und wurden wieder allen Berichterstattern und Vertrauensmännern
des öffentlichen Wetterdienstes sowie vielen Behörden unentgeltlich zugestellt.
IX. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung IV.
a. Benutzung der Einrichtungen der Abteilung durch Reedereien, Schiffskapitäne,
Chronometermacher, wissenschaftliche Anstalten, Forschungsreisende usw.
Im Jahre 1913 wurden von Reedereien und Schiffskapitänen bezw. in ihrem
Aufträge von L'hrenfirmen 171 Chronometer eingeliefert. Mehrere dieser In
strumente wurden den betreffenden Firmen einmal bezw. mehrere Male zu einer
nochmaligen Durchsicht zurückgegeben.
Von Uhrmachern wurden die Einrichtungen der Abteilung IV außer bei den
Wettbewerb- und regelmäßigen Taschenuhrenprüfungen, durch Einlieferung von
3 Instrumenten in Anspruch genommen. Auf Ansuchen von Behörden, wissen
schaftlichen Instituten, einzelnen Forschungsreisenden, Expeditionen, Privatgelehr
ten usw. wurden weiter 165 Chronometer, Pendeluhren und Präzisionstaschen
uhren untersucht. Einige dieser Uhren wurden in mehreren Beobachtungsreihen
geprüft. Den meisten dieser Prüfungen lag ein für den besonderen Fall verab
redetes Programm zugrunde. Bei Rückgabe wurden den Eigentümern, soweit
die Untersuchung hierfür geeignet erschien, die Temperaturwerte bezw. Tempe
raturtabellen und in der Regel ausführliche Qangtabellen mitgegeben.
b. Chronoraeter-Wettbewerb-Prüfung.
An der 36. Chronometer-Wettbewerb-Prüfung, die in der Zeit vom 6. Novem
ber 1912 bis zum 25. April 1913 abgehalten wurde, beteiligten sich 6 Chronometer
firmen durch Einlieferung von 70 Chronometern. Von diesen Instrumenten
schieden drei in der Vorprüfung wieder aus. Die Einlieferung erfolgte von
folgenden Firmen: Chronometer-Werke, Hamburg, L. Jensen, Glashütte i. Sa.,
A. Lange & Söhne, Glashütte i. Sa., F. Lidecke, Geestemünde, Union, Glas
hütte i. Sa. und C. Wiegand, Peine. Sämtliche von diesen Fabrikanten für die
Wettbewerb-Prüfung eingelieferten Instrumente waren deutschen Ursprungs,
hatten mithin ausnahmslos Anspruch auf Preiserteilung.
„Außer Wettbewerb“ nahmen an der Prüfung teil zwei von den Chronometer-
Werken eingelieferte sogenannte Torpedoboots-Chronometer (Chronometer
kleineren Formats). Weiter wurden mitgeprüft zwei von der Firma F. Lidecke
eingelieferte ausländische Chronometer und fünf der Deutschen Seewarte ge
hörende Instrumente. Die Gesamtzahl der nach den Bestimmungen für die Wett
bewerb-Prüfung untersuchten Instrumente betrug demnach 76.
Die in der Aufforderung zur Beteiligung an der 36. Wettbewerb-Prüfung aus-
gesetzten Preise wurden folgenden Firmen zuerkannt: