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17. No. 4. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der ersten in der Abtheilung IV der Deutschen
Seewarte (Chronometer-Prüfungs-Institut) im Jahre 1877 abgehaltenen Konkurrenz-Prüfung von 34 Marine-
Chronometern. Von George Rümker, M. A., Direktor der Sternwarte und Vorsteher der Abtheilung IV. 1878.
Oeffentliche Torträge, welche sich auf die Thätigkeit der Seewarte beziehen.
Im Laufe der vier Jahre, und zwar vorzugsweise in den ersten beiden, wurden von Mitgliedern des
Personales der Seewarte mehrere Vorträge gehalten, welchen als Hauptzweck zu Grunde lag, klare An
schauungen über die Thätigkeit des jungen Institutes und über einzelne Zweige des Forschungs- Gebietes
desselben auch in weiteren Kreisen zu verbreiten und ein Verständniss für die Wichtigkeit der Arbeiten
der Seewarte hei dem nautischen Publikum anzubahnen und fester zu begründen. Diese Vorträge, die eine
erhebliche Arbeitsleistung des betreffenden Personales repräsentiren, mögen aus diesem Grunde im Anschlüsse
an die literarischen Arbeiten des Institutes einzeln hier angeführt werden.
1. Die moderne Witterungskunde und die Deutsche Seewarte. Ein Vortrag, gehalten in der Deut
schen Afrikanischen Gesellschaft in Berlin, am 8. März 1876 von Dr. Neumayer.
2. Die Witterungskunde im Dienste des alltäglichen Lehens. Ein Cyklus von vier Vorträgen, gp.ha.l-
ten in dem naturwissenschaftlichen Vereine in Bremen, am 4., 11., 18. und 25. November 1876 von Dr.
Koppen und Dr. Neumayer.
3. Organisation und Thätigkeit der Deutsehen Seewarte. Zwei Vorträge, welche gehalten wurden
von Dr. Neumayer:
in Stettin, am 2. und 16. Februar 1877,
= Danzig, s 5. = 12. 5 1877,
s Königsberg, = 8. = 10. = 1877.
Ausser diesen grösseren Vorträgen wurde auch eine Anzahl kleinerer Vorträge über ähnliche Gegen
stände, wie sie den oben genannten zu Grunde liegen, durch Beamte der Seewarte in Hamburg, Bremen,
Elsfleth, Neufahrwasser, Danzig u. s. w. abgehalten.
3. Die Kolloquien in der Deutschen Seewarte.
In dem wissenschaftlichen Leben des Personales der Seewarte nehmen die regelmässig ahgehaltenen
Kolloquien eine hervorragende Stellung ein. Es lag der Einrichtung dieser Versammlungen in erster Linie
der Gedanke zu Grunde, die hei der Seewarte eingehenden Zeitschriften und Broschüren in möglichst kurzer
Zeit ihrem Inhalte nach zur Kenntniss des Personales des Institutes gelangen zu lassen. Zu diesem Zwecke
wurden in jeder Woche nur einmal freie Zusammenkünfte abgehalten, in denen die seit der letzten Zu
sammenkunft eingegangenen Zeitschriften etc. vorgelegt, vertheilt und über diejenigen Aufsätze Referate
gegeben wurden, welche die Seewarte ganz besonders berühren.
Diese Kolloquien nahmen am 1. November 1876 ihren Anfang und wurden im ersten Winter an jedem
Mittwoch, später und gegenwärtig an jedem Dienstag, dagegen im Sommer an jedem zweiten Dienstag,
Abends von 7 bis 9 Uhr, mit geringen Unterbrechungen, in dem grossen Saale der Abtheilung I abgehalten.
Ausser dem gesammten Personale der Seewarte betheiligten sich an den Kolloquien auch nicht zum Institut
gehörige Personen, wie der Direktor der Seemannsschule in Hamburg, Beamte der Kurverwaltung in Ham
burg und Lehrer der Königl. Navigationsschule in Altona. Ferner waren im Zeiträume seit ihrem Bestehen
bis zum 31. Dezember 1878 als Gäste anwesend:
Herr Dr. Hamberg aus Stockholm, am 16. Mai 1877,
= Professor Dr. von Oettingen aus Dorpat am 15. August 1877,
= Professor Dr. von Bezold aus München am 9. April 1878,
= Navigationsschuldirektor Schreiber aus Leer am 18. Juni 1878,
= Königl. Observator Kurländer aus Budapest am 18. August 1878 und
; Dr. Lang aus München am 3. September 1878.
Den Vorsitz bei den Kolloquien führte der Direktor der Seewarte, im Behinderungsfalle der seiner
amtlichen Stellung am Institute nach dazu Berechtigte.