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Die gemessenen Höchstwasserstände während dieser Sturmflut betrugen 620 cm in
Wismar, 602 cm in Warnemünde und Kotobrzeg, 591 cm in Sassnitz und 583 cm in
Swinoujscie. Wasserstände im Warnbereich (über 560 cm) wurden in Kotobrzeg 31 Stunden
lang gemessen, in Swinoujscie 22 Stunden lang und in Wsmar und Warnemünde 15
Stunden lang. Bezogen auf den Referenzwasserstands-Indikator (523 cm am 3. Januar) lag
die Dauer dieser Sturmflut zwischen 31 Stunden in Wsmar und 42 Stunden in Kotobrzeg.
Abb. 6.3.2. Wasserstandsänderungen während der Sturmflut vom Januar 1978
6.4 Januarv 1983
Meteorologische Lage
Ende 1982 / Anfang 1983 herrschten stürmische Wnde vorwiegend aus westlichen
Richtungen und führten zu relativ hohen mittleren Wasserständen in der Ostsee.
Am 17. Januar 1983 um ca. 18 UTC bildete sich ein Tiefdruckgebiet mit 978 hPa über den
Shetlandinseln, das sich rasch verstärkte und in östlich-südöstlicher Richtung über
Norwegen und Schweden hinwegzog. Innerhalb von 24 Stunden erreichte das Tief, in
dessen Zentrum nun 962 hPa gemessen wurden, die nordöstliche Ostsee, wo es sich
verlangsamte, während der Luftdruck über den Britischen Inseln und der Nordsee stetig
anstieg. Am 19. Januar um 00 UTC zog das Tief über Lettland hinweg und begann sich
rasch aufzufüllen, während ein Hochdruckgebiet über Skandinavien und der Ostsee sich
ausdehnte und verstärkte.
Die beschriebenen atmosphärischen Bedingungen führten über der Ostsee zu westlichen bis
südwestlichen Wnden, die im westlichen Teil des Ostseebeckens am 17. Januar
Sturmstärke erreichten. Am 18. Januar herrschte über der Ostsee ein schwerer Sturm aus
SW-W mit einer Stärke von 8-10 Bft, der später drehte und auf 9-10 Bft zunahm. Er erreichte
in Böen 12 Bft (Abb. 6.4.1.). Im Laufe es 19. Januar füllte sich das Tief allmählich auf und
zog in östlicher Richtung ab, was zu einem Abflauen des Sturms auf 10-8 Bft führte. Am 20.
und 21. Januar herrschte NW-W-Wnd der Stärke 7-8 Bft mit abnehmender Tendenz.