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Full text: 39: Sturmfluten in der südlichen Ostsee (westlicher und mittlerer Teil)

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von 616 cm in Kotobrzeg und 628 cm in Swinoujscie. Die Wasserstände fielen 
vorübergehend, als nach 04 UTC der NW-Wind rückdrehte und leicht abnahm. Die höchsten 
Pegelstände an der westlichen Küste wurden zwischen 04 und 09 UTC erreicht, mit Maxima 
von 630 cm in Warnemünde bis 640 cm in Wismar, gemessen um 08 UTC. Die 
Wasserstände gingen fast unmittelbar danach zurück und sanken weiter bis gegen Mittag 
am 5. Januar. Bezogen auf den Referenzwasserstands-Indikator (548 cm am 3. Januar) lag 
die Dauer dieser Sturmflut zwischen 23 Stunden in Wismar und 41 Stunden in Kotobrzeg. 
6.2 Dezember 1976 
Meteorologische Lage 
Nachdem ein starkes, weiträumiges Tiefdruckzentrum die Ostsee in Richtung Weißrussland 
und Ukraine überquert hatte, setzte am 24. Dezember 1976 ein das gesamte Gebiet der 
Ostsee vom Bottnischen Meerbusen bis zur Südküste erfassender Nordsturm der Stärke 7- 
8 Bft ein, der in Böen 9 Bft erreichte. Am 25. Dezember um 00 UTC bildete sich ein neues 
Tiefdruckzentrum von 1007 hPa über der Norwegischen See und wanderte rasch in süd 
südöstlicher, später südöstlicher Richtung, während es sich weiter vertiefte. Es erreichte die 
südöstlichen Becken der Ostsee am 26. Dezember um 00 Uhr mit einem Luftdruck von 
987 hPa und zog dann langsamer nach Litauen weiter, wo am 26. Dezember um 03 UTC 
985 hPa gemessen wurden. Während es sich allmählich auffüllte, zog das Tief in Richtung 
Ukraine weiter (Abb. 6.2.1.). 
Der Durchzug dieses Tiefdruckzentrums führte zu einer Störung der starken nördlichen 
Luftströmung und einer zeitweiligen Abnahme der Windstärke sowie zu Änderungen der 
Windrichtung auf der Zugbahn des Tiefs, mit vorübergehend auf Süd drehenden Winden 
über der gesamten südlichen Ostsee in der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember. Als sich 
über Skandinavien ein Hochdruckrücken entwickelte und das Tiefdruckzentrum am 26. 
Dezember um 03 UTC die Küste von Litauen erreichte, drehte der Sturm im gesamten 
Ostseegebiet wieder auf Nord, mit Windstärken von 7-9 Bft. 
Nach 15 UTC am 26. Dezember, während sich das Tiefdruckzentrum in Richtung auf die 
Ukraine bewegte und sich der Hochdruckrücken über Skandinavien abschwächte und 
langsam über die Ostsee ausweitete, drehte der Wind schließlich zurück und nahm 
allmählich auf 8-5 Bft ab. Am 27. Dezember beruhigte sich der Wind weiter und drehte auf 
W-SW. 
Abb. 6.2.1. Zugbahn des Sturmtiefs, Luftdruckverhältnisse und Windfeld, die zur Sturmflut 
vom 24.-27. Dezember 1976 an den Küsten der südlichen Ostsee führten
	        
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