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Full text: 39: Sturmfluten in der südlichen Ostsee (westlicher und mittlerer Teil)

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5.4 Schlussfolgerungen 
Die obige Aufgliederung typischer Luftdruckverhältnisse soll keine Klassifikation von 
Wetterlagen entsprechend der Ähnlichkeit ihrer Auswirkungen auf die Ostseesüdküste 
darstellen. Aus diesem Grund kann auch die Häufigkeit von Sturmereignissen einer 
bestimmten Kategorie nur grob geschätzt werden. In dem untersuchten Zeitraum von 25 
Jahren wurden ca. 40 Prozent aller Sturmflutereignisse von einer starken nördlichen 
Luftströmung über der Ostsee verursacht, mit hohem oder steigendem Luftdruck über 
Skandinavien und einem nahe der östlichen Grenze der Ostsee in südliche Richtung 
ziehenden Tiefdruckgebiet (Typ 6.2.1.). Ungefähr 55 Prozent aller Sturmfluten wurden von 
stürmischen Winden verursacht, die sich hinter einem Tiefdruckgebiet entwickelten, welches 
über Südschweden, die südlichen Ostseebecken oder über Land entlang der südlichen 
Küste nach Osten zog (Typ 6.2.2.). Nur bei ca. 5 % aller analysierten Sturmflutereignissen 
war die Ursache eine starke östliche Luftströmung über der südlichen Ostsee entlang des 
südlichen Rands eines Hochs über Nordrussland und Skandinavien. Bei einigen der 
östlichen Sturmflutlagen führte ein langsam nach Norden ziehendes Tiefdruckgebiet, das von 
einem Hoch über der Ostsee blockiert wurde, über dem Festland zu einer Zirkulation 
entgegen dem Uhrzeigersinn. 
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ungeachtet der Richtung eines herannahenden 
Tiefdruckgebiets, das eine Sturmgefahr mit sich bringt, die Wasserstände in einem 
bestimmten Küstenabschnitt primär auf die Wirkung des Windes auf die küstennahen 
Gewässer reagieren und stark von den morphometrischen und hydrologischen Bedingungen 
vor Ort abhängen. Auflandiger Wind in jeder Form kann zu einem erheblichen Anstieg der 
Wasserstände an der Küste führen, wenn er stark genug ist und eine ausreichende 
Windstreichlänge hat; beide Faktoren können sich auf die Dauer des Sturmes auswirken. 
Das Problem besteht darin, Schwellenwerte für die Faktoren festzulegen.
	        
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