3 Physikalische Ozeanographie
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Nordseezustand 2003
et al. 2004). Die lang andauernde Trockenheit führte zu historischen Minima der
Flusspegelstände in verschiedenen deutschen Flussgebieten (z. B. wurde am Pegel
Emmerich mit 50 cm im September der niedrigste Wasserstand des Rheins seit Be
ginn der Pegelmessungen im Jahr 1804 registriert). Die ungewöhnliche Trockenheit
dürfte mit der für das Nordseegebiet festgestellten Zunahme antizyklonaler Wetterla
gen um 50 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum in Verbindung stehen (Tab. 2-2, S. 32).
3.5.4 Salzgehalt bei Helgoland Reede
Der Salzgehalt bei Helgoland Reede wird einerseits durch den Elbeabfluss und die
Lage der Frontalzone der Elbzunge, andererseits durch advektive Transporte salzrei
cheren Wassers von Westen her bestimmt. Die saisonale Entwicklung des Oberflä
chensalzgehalts im Jahr 2003 ist in Abb.3-31 gemeinsam mit der Monatsklimatologie
für den Zeitraum 1971 -2000 dargestellt. Signifikante Anomalien traten im Berichts
jahr nicht auf. In der ersten Jahreshälfte wurde eine höhere intramonatliche Variabilität
beobachtet als im zweiten Halbjahr, wie aus den unterschiedlichen Spannweiten der
monatlichen Extrema ersichtlich ist.
Die Ursachen für das auffällige Salzgehaltsminimum von 29 im April werden im Rah
men der Diskussion der Nährstoffdynamik bei Helgoland Reede erläutert (vgl.
Abb. 4-13, S. 119).
Abb. 3-31: Jahresgang 2003 des monatlich gemittelten Oberflächensalzgehalts und monatli
che Extrema bei Helgoland Reede mit Klimatologie (1971 -2000) und 95%-Band (Klima
± 1.96 Standardabweichungen).
Fig. 3-31: Seasonal cycle 2003 of monthly mean SSS at Helgoland Roads together with monthly
extremes, 1971 -2000 base period monthly means and 95%-band (climatology ± 1.96
standard deviations).