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Full text: 38: Nordseezustand 2003

4.4 Radioaktive Stoffe 
Nordseezustand 2003 
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flusswassers der Elbe selbst erklärt. Heute ist der Tschernobyl-Fallout in der Deut 
schen Bucht nicht mehr nachweisbar. Lediglich im Skagerrak entlang der norwegi 
schen Küste können noch geringe Spuren aus dieser Quelle im Ausstromwasser der 
Ostsee erfasst werden. 
Die kurzzeitige Spitzenkonzentration beim 137 Cs im Jahr 1981 bei >Borkumriff< ist auf 
das Vordringen höher kontaminierter Wassermassen aus nördlicheren Seegebieten 
zurückzuführen. Dieser Konzentrationsanstieg ging einher mit einer verminderten 
90 Sr-Aktivität, was Sellafield eindeutig als Quelle ausweist, denn das Nuklidmuster 
der Emissionen von Sellafield und La Haque unterschied sich zu diesem Zeitpunkt 
deutlich voneinander. 
I960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 
Abb. 4-49: Zeitserien der maximalen jährlichen Aktivitätskonzentrationen von 137 Cs und 90 Sr 
an den früheren Positionen der Feuerschiffe >Borkumriff< und >Elbe 1<. 
Fig. 4-49: Time sériés ofannual maximum activity concentrations of 137 Cs and 90 Sr at former 
positions of out-of-operation light vessels >Borkumriff< and >Elbe 1 <. 
Der weitgehend stetige Rückgang der Aktivitätskonzentration von 137 Cs und 90 Sr seit 
Ende der 1980er Jahre ist nur zum geringen Teil auf den radioaktiven Zerfall selbst 
zurückzuführen. Der Hauptgrund hierfür liegt vielmehr in den geringeren Einleitungen 
dieser Radionuklide durch beide Wiederaufbereitungsanlagen. Dieser Rückgang wur 
de für ein breites Spektrum anderer Nuklide beobachtet, jedoch nicht für Tritium und 
99 Tc. Diese beiden Radionuklide sind jedoch in der Radioökologie des Meeres hin 
sichtlich einer Strahlenexposition weniger bedeutsam als 137 Cs und 90 Sr. Insgesamt 
ist der deutliche Rückgang der Belastung der Nordsee durch Radionuklide als Erfolg 
der internationalen Übereinkommen zum Schutze des Meere zu werten (OSPAR, 
Nordseeschutzkonferenzen). 
4.4.5 Aktivitätskonzentrationen im Sediment 
Sedimente reichern häufig Stoffe aus der Wassersäule an und sind dadurch eine we 
sentliche Senke für ins Meer eingetragene Schadstoffe. In Abhängigkeit ihrer chemi 
schen Eigenschaften und der Schwebstoffbeschaffenheit reichern sich auch radioak
	        
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