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Full text: 38: Nordseezustand 2003

4.3 Metalle 
Nordseezustand 2003 
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In der äußeren Deutschen Bucht bei Salzgehalten über 34 wurde die kurzfristige Er 
höhung der Elementgehalte in 2002 und anschließende Abnahme in 2003 nicht beob 
achtet. Die Zeitreihen der im küstenfernen Bereich der Deutschen Bucht gemessenen 
Elementgehalte sind weitgehend von den Beobachtungen unter Land entkoppelt. So 
wurden hier nicht nur geringere Konzentrationen gefunden, sondern auch eine andere 
zeitliche Entwicklung. Exemplarisch ist in Abb. 4-37 die zeitliche Entwicklung der Cad 
miumkonzentration im filtrierten Meerwasser bei hohen Salzgehalten über 34 darge 
stellt. Die Befunde weisen deutlich darauf hin, dass die Elementgehalte in den unter 
schiedlichen Wasserkörpern unter Land und auf hoher See durch unterschiedliche 
Regime dominiert werden. Während auf hoher See vor allem die großräumige Dyna 
mik der Nordsee und der Austausch mit der Atmosphäre und dem Sediment die Elem 
entgehalte beeinflussen, sind es unter Land vor allem die Süßwasserzuflüsse aus den 
großen Europäischen Flusssystemen sowie die Dynamik in den Flussästuaren. 
4.3.5 Metallgehalte des Sediments 
Der Meeresboden stellt die wichtigste Senke für Spurenmetalle im marinen Ökosy 
stem dar. Die vorwiegend am Schwebstoff gebundenen Elemente sedimentieren in 
relativ eng umgrenzten Gebieten der Nordsee. Physikalisch zeichnen sich diese Re 
gionen vor allem durch einen geringen Energieeintrag aus; einmal sedimentierte Teil 
chen zeigen hier eine geringe Neigung zur Resuspension. Das wichtigste Sediment 
akkumulationsgebiet der Nordsee befindet sich im tieferen Teil des Skagerrak. Aber 
auch im Schlickfallgebiet südöstlich von Helgoland, im Urstromtal der Elbe, wird Net 
tosedimentation beobachtet. Hier enthält des Sediment einen hohen Feinkornanteil 
(Korngrößen < 20 |a,m) von 15 bis 45 %. Dagegen sind weite Teile der Nordsee mit 
Sanden bedeckt. Diese als dispersiv geltenden Gebiete - hier findet keine Nettosedi 
mentation statt - zeichnen sich durch geringe Feinkornanteile im Sediment aus. 
Abb. 4-38 zeigt Ergebnisse von Korngrößenanalysen der in den Jahren von 1995 bis 
2003 auf dem Deutschen Festlandsockel entnommenen Sedimentproben. Deutlich 
sind die schlickigen bzw. feinsandigen Gebiete (hoher Feinkornanteil) in der inneren 
Deutschen Bucht und auf der Weißen Bank zu erkennen. 
Während die grobe Sandfraktion des Sediments vor allem aus Silikaten besteht und 
durch ihre chemische Beschaffenheit und ihre relativ kleine Oberfläche eine geringe 
Affinität zur Adsorption von Spurenmetallen zeigt, besteht die Feinkornfraktion vor al 
lem aus Tonmineralen und organischem Material. In der Feinkornfraktion sind unter 
anderem Eisen(lll)-oxid-hydrate, Mangan(IV)-oxid-hydrate und Eisen(ll)-sulfide ent 
halten, deren Gegenwart, neben derjenigen von organischem Material und den Ton 
mineralen, zur effizienten Anreicherung vieler Spurenelemente in der Feinkornfraktion 
beiträgt. Um die Metallbelastung in dispersiven und Akkumulationsgebieten verglei 
chen zu können, werden die Elementgehalte in der Regel auf den Feinkornanteil stan 
dardisiert, bzw. direkt in der Korngrößenfraktion < 20 |a,m bestimmt. Auf diese Weise 
wird die Verdünnung der Feinkornfraktion durch Sand herausgerechnet, bzw. durch 
die Fraktionierung (Siebung) vermieden. Zur vergleichenden Bewertung wird also nur 
die Sedimentfraktion herangezogen, die ein hohes Potential zur Adsorption der Spu 
renelemente besitzt. Wenn kein anderer Bezug explizit genannt ist, beziehen sich so 
mit die im folgenden Text diskutierten Elementkonzentrationen ausschließlich auf die 
Gehalte in der Feinkornfraktion. 
In größeren Abständen, zuletzt in den Jahren 1995 und 2000, werden umfangreiche 
Sedimentprobenahmen auf dem Deutschen Festlandsockel durchgeführt, die über
	        
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