4.2 Organische Schadstoffe
Nordseezustand 2003
145
diment übertreffen diejenigen der chlorierten Kohlenwasserstoffe um das 100 -
10OOfache. PAK waren daher auf allen Stationen nachweisbar.
Die Konzentrationsmusterder PAK-Verbindungen im Sediment (Abb.4-29) ähneln ein
ander noch stärker als in der Wasserphase. Daher soll stellvertretend für alle PAK das
stark karzinogene Benzo[a]pyren (BaP) zur Diskussion der Überwachungsergebnisse
herangezogen werden. Die PAK-Muster in Wasser- und Sedimentproben unterschei
den sich deutlich. In Sedimenten sind die 5- und 6-Ring-Aromaten (I123P, BghiP) in
deutlich höheren Konzentrationen vorhanden als die 2- bis 4-Ring-Aromaten. Im Ge
gensatz dazu werden maximale Konzentrationen in Seewasserproben meist für
Naph, in schwebstoffreichen Küstengebieten meist für Phen oder Flu festgestellt.
90
80
i’zo
□
60
O)
ci
“ 50
ci
o
"cö 40
§ 30
d
o
O 20
10
0
Abb. 4-29: Typisches PAK-Konzentrationsmuster einer Sedimentprobe aus der Deutschen
Bucht.
Fig. 4-29: Typical PAH concentration pattem in a Sediment sample from the German Bight.
Im Mai 2003 lagen die mittleren BaP-Konzentrationen in der Deutschen Bucht zwi
schen 0.3 - 35.4 pig/kg TM (Abb. 4-30, oben)-, wie für CKW (vgl. Abb. 4-22,S. 133) wurden
die höchsten Konzentrationen vor der Elbmündung (KS11) und an Stationen mit relativ
hohen TOC-Gehalten in der zentralen Deutschen Bucht (WB5, UE20) beobachtet.
Von allen organischen Schadstoffen weisen PAK im Sediment die räumlich gleichmä
ßigsten Konzentrationsverteilungen auf; dies wird besonders deutlich für die auf den
TOC-Gehalt bezogenen Konzentrationen (Abb. 4-30, unten). Der Variationsbereich der
Konzentrationen reduziert sich für diese Normierung auf das schmale Intervall 0.5 -
6.2 pig/g TOC. Die nahezu fehlende räumliche Struktur der Konzentrationsverteilun
gen ist höchstwahrscheinlich eine Konsequenz des sehr diffusen Eintrags und des
ubiquitäre Vorkommens der PAK in der Umwelt.
Vergleicht man die auf den TOC-Gehalt bezogenen Konzentrationsverteilungen des
BaP (Abb. 4-30, unten) und der CKW (Abb. 4-22, unten), fällt allerdings auf, dass BaP in
der zentralen Deutschen Bucht (WB5 etc.) maximale Konzentrationen erreichte. Die
PAHs at Station KS11