Skip to main content

Full text: 38: Nordseezustand 2003

Zusammenfassung 
12 
Nordseezustand 2003 
stimmt. Die Konzentrationen der meisten Schadstoffe lagen auf dem Niveau der Vor 
jahre. 
Bei der Stoffklasse der Hexachlorcyclohexane - das Gamma-Isomer ist das über viele 
Jahre eingesetzte Insektizid >Lindan< - dauerte der rückläufige Trend der vergange 
nen Jahre an, so dass die niedrigsten Konzentrationen seit 1975 beobachtet wurden. 
Die Lindankonzentration ging gegenüber dem Vorjahr um ca. 18 % zurück. Seit 1998 
hat sich die Lindan-Belastung um mehr als 90 % reduziert. 
In der Gruppe der unpolaren und somit schlecht wasserlöslichen Chlorkohlenwasser 
stoffe (CKW) wurden die Schadstoffklassen HCB, PCB und DDT untersucht. Alle drei 
Gruppen wiesen im Wasser der Deutschen Bucht vergleichbare räumliche Strukturen 
und erhöhte Konzentrationen im Küstenbereich auf. Ein zeitlicher Trend konnte we 
gen der starken Streuung der Messwerte und des relativ kurzen Beobachtungszeit 
raums weder im Wasser noch im Sediment nachgewiesen werden. 
In der Nordsee war eine Grundbelastung durch aliphatische Kohlenwasserstoffe (Re 
ste von Erdölkohlenwasserstoffen) nachweisbar. Leicht erhöhte Konzentrationen wur 
den in der Deutschen Bucht und in einem Förderungsplattformgebiet vor der schotti 
schen Küste nachgewiesen. In weiten Teilen der Nordsee war jedoch die durch bioge 
ne Quellen verursachte natürliche Hintergrundkonzentration aliphatischer Kohlen 
wasserstoffe dominierend. 
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK, z. B. Naphtalin, Anthracen, 
Benzo[a]pyren) sind Verbindungen die bei Verbrennungsprozessen entstehen, aber 
auch in Erdölprodukten vorhanden sind; sie sind meist karzinogen. Sie zeigten im 
Wasser, abhängig von der Molekülgröße, ebenfalls das typische Konzentrationsgefäl 
le von den Küsten zur offenen See hin. Außer im durch die Elbe beeinflussten Seege 
biet wurden erhöhte Naphtalinkonzentrationen vor der Themsemündung, der schotti 
schen Küste und der norwegischen Küste nachgewiesen. Auf Basis der Verhältnisse 
der einzelnen PAK zueinander ließen sich gut erklärbare, regionale Belastungs 
schwerpunkte identifizieren. Im Sediment wurden, ähnlich wie für CKW, die höchsten 
PAK-Konzentrationen im Bereich der Elbemündung und der Weißen Bank gemessen. 
Von den untersuchten 37 polaren Pflanzenbehandlungsstoffen (Insektizide und Her 
bizide) wurden in der Elbe 21 Stoffe nachgewiesen und in der Deutschen Bucht noch 
20 Stoffe gefunden. Die untersuchten Verbindungen weisen oft einen ausgeprägten 
Jahresgang auf, der mit den Applikationszeiten von Pestiziden in der Landwirtschaft 
in Verbindung steht. Die Herbizide Atrazin und Simazin wurden weiterhin in relativ ho 
hen Konzentrationen (1 bis 4 ng/L) in der Deutschen Bucht nachgewiesen, obwohl ihr 
Einsatz in Deutschland seit einigen Jahren nicht mehr zulässig ist. Auch die Herbizide 
Diuron und Isoproturon wurden in relativ hohen Gehalten (1 bis 7.5 ng/L) gefunden. 
Von großer ökologischer Relevanz ist nach wie vor das in Schiffsanstrichen verwen 
dete und in kleinsten Mengen hormonell wirksame TBT. Die im Küstenwasser beob 
achteten Konzentrationen zwischen 1 und 2 ng/L lagen bereits im Bereich der toxiko 
logischen Wirkschwelle. 
Metalle 
Die Konzentrationen einiger Metalle im küstennahen Wasser und regional begrenzt im 
Oberflächensediment lagen weiterhin z. T. deutlich über den natürlichen Hintergrund 
konzentrationen. Cadmium, Kupfer, Quecksilber, Blei und Zink zeigten in der gelösten
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.