4 Meereschemie
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Nordseezustand 2003
Es ist bemerkenswert und aus der zu Abb.4-19 alternativen logarithmischen Darstel
lung besonders einfach ersichtlich, dass die Konzentrationen aller drei HCH-Isomeren
seit Ende der 1990er Jahre von unterschiedlichen Ausgangsniveaus um ca. eine Grö
ßenordnung abgefallen sind (Abb. 4-20). Dieser exponentielle Konzentrationsabfall er
scheint wegen der log-Skalierung linear und ließe sich durch drei Geraden ähnlicher
Steigung approximieren.
Abb. 4-20: Wie Abb. 4-19, jedoch mit logarithmischer Konzentrationsskala.
Fig. 4-20: As Fig. 4-19, except for logarithmic concentration scale.
Im Jahr 2003 war die kurzfristige Entwicklung gegenüber dem Vorjahr von besonde
rem Interesse, da im Sommer 2002 infolge des Jahrhunderhochwassers der Elbe für
a-HCH und besonders für ß-HCH erhöhte Konzentrationen in der inneren Deutschen
Bucht aufgetreten waren (Nies et al. 2003). Die Verhältnisse normalisierten sich je
doch im Verlauf von Frühjahr und Sommer 2003 vollständig (Abb. 4-19).
4.2.2.3 HCH-Gehalte des Sediments
Aufgrund der relativ polaren Eigenschaften der HCH-Verbindungen findet nur eine ge
ringe Anreicherung im Sediment statt; die Konzentrationen lagen daher häufig unter
halb der Bestimmungsgrenzen.
In der Deutschen Bucht wurden die höchsten Konzentrationen in Proben der schlick
reichen Station KS11 vorder Elbmündung gemessen. Im Mittel wurde hier Belastun
gen mit a-HCH von 0.12 jag/kg und mity-HCH von 0.13 jag/kg festgestellt. Im übrigen
Gebiet variierten die Gehalte zwischen 0.01 und 0.06 pig/kg.
Zeitliche Trends sind aufgrund der hohen Variabilität der Konzentrationen und des re
lativ kurzen Beobachtungszeitraums von gegenwärtig 10 Jahren bislang nicht erkenn
bar.