Meereschem ie
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Nordseezustand 2003
male Niederschlagsmengen im Trockenjahr 2003. Die jahreszeitliche Entwicklung des
Salzgehalts bei Helgoland Reede vollzog sich nahezu ganzjährig oberhalb der Mo
natsklimatologie, ohne dass es zu statistisch signifikanten Abweichungen kam.
Meereschemie
Um den Zustand der Nordsee zu beurteilen, wurden im Laufe des Jahres 2003 im
Rahmen des Routineüberwachungsprogramms mehrere Messkampagnen durchge
führt. Auf diesen Seereisen wurden Wasser-, Sediment- und Schwebstoffproben ge
nommen und auf verschiedenste Stoffgruppen analysiert. Insgesamt wurde auf diese
Weise ein guter räumlicher Überblick über den Zustand der unterschiedlichen Was
serkörper (Ästuare, Küstenwasser, Kanalwasser und zentrales Nordseewasser) in
verschiedenen Jahreszeiten gewonnen. Im Folgenden sind die wichtigsten Ergebnis
se dieser Untersuchungen zusammengefasst.
Nährstoffe
Sowohl im Winter als auch im Sommer 2003 wurden Nährstoffe in unterschiedlichen
Tiefen der gesamten Nordsee analysiert.
Zur Untersuchung langfristiger Trends wurden nur Messungen aus den Wintermona
ten herangezogen, denn in dieser Jahreszeit ist die biologische Aktivität am gering
sten. Um Nährstoffproben aus unterschiedlichen Gebieten (Flussästuare, Küstenge
wässer, offene See) vergleichbar zu machen, wurden sie auf den gebietstypischen
Salzgehalt bezogen (normiert). Die Phosphatgehalte lagen in der Deutschen Bucht
auch im Winter 2003 fast auf dem Referenzniveau von 1936. Im Küstenbereich lagen
sie noch darüber. Bei den Stickstoffverbindungen, für die es keine Vergleichszahlen
von 1936 gibt, sieht das Bild weniger positiv aus, da die Einträge in die Nordsee nicht
in gleicher Weise wie beim Phosphat abgenommen haben.
Im Sommer 2003 wies die zentrale Nordsee eine stabile thermohaline Schichtung mit
einer nährstoffarmen Deckschicht auf, die bis ca. 20 m Tiefe reichte. Das Chlorophyll
maximum befand sich im Bereich der Dichtesprungschicht, da hier noch ausreichend
Licht und Nährstoffe für das Algenwachstum zur Verfügung standen. Insgesamt lagen
die Nährstoffkonzentrationen im Bereich der langjährigen Mittelwerte des Zeitraums
1986-2000.
Auch die Langzeitserien von Helgoland Reede zeigten insgesamt Tendenzen zu
gleichbleibenden oder sinkenden Nährstoffkonzentrationen.
Als Folge der ungewöhnlich starken Temperaturschichtung im Sommer 2003 verrin
gerten sich die Sauerstoffsättigungswerte im Bodenwasser bereits Anfang August im
Gebiet der Weißen Bank auf 46 - 60 % und sanken bis Anfang September weiter auf
38 %. Mit den ersten Herbststürmen wurde die Schichtung schnell aufgebrochen und
das Sauerstoffdefizit behoben.
Organische Schadstoffe
Im Routineüberwachungsprogramm für die Nordsee werden organische Schadstoffe
überwiegend im Mai und Juli / August untersucht. Im Jahr 2003 wurden für Meerwas
ser-, Schwebstoff- und Sedimentproben bis zu 120 verschiedene Verbindungen be