4.2 Organische Schadstoffe
Nordseezustand 2003
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hen Werte am westlichen Rand der Deutschen Bucht bemerkenswert sind. Ferner
zeigt die Verteilung ein deutliches Konzentrationsgefälle von Süden nach Norden, das
nur graduell durch die Elbe beeinflusst wird.
Die Abhängigkeit der HCH-Konzentrationen vom Süßwasseranteil in der Deutschen
Bucht wird anhand von Abb.4-17 deutlich. In dieser logarithmischen Darstellung sind
die HCH-Konzentrationen auf die Werte von Stade normiert (= 100 %); ebenso ist der
Salzgehalt formal in einen Süßwasseranteil umgerechnet (Stade = 100 %, Nordsee
wasser mit Salzgehalt 34.5 = 0 %). Quer zur Elbfahne (bis Station T7) nehmen die re
lativen HCH-Anteile offensichtlich parallel mit dem Süßwasseranteil ab. In der äuße
ren Deutschen Bucht (Stationen T4 bis T1) bricht dieser einfache Zusammenhang
durch andere überlagerte Einflüsse jedoch zusammen. Die drei Isomeren verhalten
sich hier sehr unterschiedlich.
Abb.4-17: Konzentrationen der HCH-Isomeren relativ zu Stade (100%) entlang des Salzge
haltsgradienten der Elbfahne. Salzgehalt als Frischwasseranteil (%);log 10 -Skala beachten.
Fig. 4-17: HCH concentrations relative to Stade (100%) along the salinity gradient of the Elbe
riverplume. Salinty as percent fresh water; note log 10 -scaling.
Besser interpretierbar werden die Konzentrationsverteilungen bei großräumiger Be
trachtung, wie sie z. B. die Gesamtaufnahme der Nordsee im Juli / August 2003 er
möglicht (Abb.4-18). Besonders deutliche Strukturen treten hervor, wenn die Konzen
trationen von a-HCH zu denjenigen von y-HCH ins Verhältnis gesetzt werden. In der
südlichen Nordsee, am Ausgang des englischen Kanals, wurden für die beiden Iso
meren Konzentrationen von 0.02 bzw. 0.12 ng/L gefunden, also ein Verhältnis von
0.16. Am Nordrand der Nordsee, wo Konzentrationen von 0.089 bzw. 0.053 ng/L ge
messen wurden, ergibt sich ein erheblich höheres Verhältnis von 1.68.
Die Konzentrationen des a-HCH nehmen also von Süden nach Norden zu, während
diejenigen des y-HCH in dieser Richtung abnehmen. Dieses Verhalten erklärt sich aus
der Tatsache, dass a-HCH (und auch ß-HCH) hauptsächlich aus älteren Einträgen in
der Umwelt vorhanden ist und heute nur durch Altlasten in die Umwelt eingetragen