4 Meereschemie
112
Nordseezustand 2003
4° W 2° 0° 2° 4° 6° 8° E
Abb. 4-6: Nitrat & Nitrit (jumoi/L) im Oberflächen- und Bodenwasser der Nordsee im Sommer
2003; log 2 -Farbskala beachten.
Fig. 4-6: Nitrate & Nitrite concentrations (jumoi/L) in near-surface and -bottom water of the
North Sea in summer 2003; note log 2 colorscale.
4.1.3.3 Ammonium
Die schnelle und umfassende Remineralisierung aus der Deckschicht sedimentierter
Biomasse ist im Bodenwasser der zentralen Nordsee an den hohen Konzentrationen
des Ammoniums von über 2 |a,mol/L direkt erkennbar (Abb. 4-7). Dieses Seegebiet der
Nordsee zeichnet sich durch die längsten Austauschzeiten aus (Lenhart und Pohl
mann 1997). Im Bodenwasser der überwiegend durchmischten flachen Küstengewäs
ser der Deutschen Bucht wurden ähnlich hohe Ammonium-Konzentrationen vorgefun
den, die auf eine entsprechend effiziente Remineralisierung hinweisen.
Im Vergleich zu langjährigen Mittelwerten des Spätsommers (Brockmann und Topcu
2001) haben die Ammoniumkonzentrationen im Oberflächenwasser großräumig ab
genommen, während diejenigen im Bodenwasser der zentralen und südlichen Nord
see um etwa 1 |a,mol/L Zunahmen (Abb. 4-7). In den nordwestlichen Seegebieten
(57° - 59° N) reduzierten sich die Konzentrationen im Bodenwasser hingegen um
3 |a,mol/L. In den Vorjahren (2000 - 2002) waren auch in diesem Gebiet erhöhte Am
moniumwerte festgestellt worden. Auch in der östlichen Nordsee nahmen die boden
nahen Konzentrationen ab. Der extreme Rückgang vor der Elbmündung und in der in
neren Deutschen Bucht erklärt sich aus den geringen Frischwasserabflussraten (s. o.)
und dem generellen Rückgang der Ammoniumkonzentrationen in der Elbe.