Modellierung von Schwebstofftransporten in Nordsee und Ostsee
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4.4 Fallstudie zur Ausbreitung von Baggergut
In diesem Szenario wird die Ausbreitung von SPM in der südlichen Ostsee verfolgt, das bei
einer angenommenen Baggerung etwa 8 Seemeilen nördlich von Warnemünde in die o-
berste Wasserschicht des Modells (Dicke 8 m) eingeleitet wird. Es handelt sich hierbei nicht
um Untersuchungen zu realen Baggermaßnahmen oder Verklappungen sondern um ein fik
tives Szenario.
Der Simulationszeitraum beträgt 7 Tage, beginnend am 11.01.2003, 00:00 Uhr. An einem
Gitterpunkt des Modells (Punkt 127,215 im 1 sm Raster) werden zwischen dem 11.01.2003,
15:00 Uhr und dem 13.01.2003, 00:00 Uhr zu jedem Modellzeitschritt (900 Sekunden) Kon
zentrationen von je 20 mg/l für jede der 3 SPM Fraktionen eingegeben. Im Simulationszeit
raum dominierten westliche Winde, die zu ostwärts gerichteten küstenparallelen Strömungen
führten.
11*40' 11*50' 12*00' 12'10' 12*20' 12*30' 12*40' 12*50' 13*00 13*10'
Abbildung 20: Oberflächen-SPM-Verteilung in mg/l, 13.01.2003, 00:00 Uhr.
Die folgenden Bilder zeigen die SPM-Konzentrationen in der Oberflächenschicht zum letzten
Zeitpunkt der Einleitung, 3 Tage später sowie am Ende der Simulation.
Während der 2 Tage andauernden Einbringung hat sich eine nordöstlich ausgerichtete ellip
senförmige Schwebstoff Wolke von ca. 20 sm Länge ausgebildet (Abb. 20), die anschließend
mit dem küstenparallelen Strom weiter nach Nordosten treibt.
Nach dem Passieren des Darss (Abb. 21) bleibt der Kern der Wolke in Küstennähe bis zum
Erreichen der Bucht vor Hiddensee (Abb. 22). Die Konzentration hat von den ursprünglich
eingeleiteten 60 mg/l abgenommen und beträgt im Kern noch 12 mg/l.