Modellierung von Schwebstofftransporten in Nordsee und Ostsee
16
3.2 Flusseinträge von Schwebstoffen
Im BSH Transportmodell werden an 79 Küsten-Randpunkten des 6sm-Rasters und an 5
Punkten des 1sm-Rasters Wasserdurchflussmengen als Einträge der Flüsse vorgegeben.
Den mittleren Durchflüssen entsprechend wurden auch mittlere Werte für den fluvialen
Schwebstoffeintrag erstellt, die in der jeweils obersten Wasserschicht eingegeben werden.
Variable Zeitreihen der Einträge für Fallstudien ergeben sich aus diesen mittleren Konzent
rationswerten, entsprechend den Variationen der Durchflüsse.
Als Datenquellen standen für den Bereich der Nordsee 2 schriftliche Berichte zur Verfügung:
die Delft Hydraulics Studie Contaminant retention in North Sea estuaries (Zwolsman, 1994),
sowie der OS PAR Bericht Data Report on the Comprehensive Study of Riverine Inputs and
Direct Discharges (RID) in 2000, veröffentlicht im Jahre 2002. Der letztgenannte Bericht ent
hält zwar auch Angaben, die die Schadstoffeinträge der Zuflüsse der Ostsee betreffen, leider
jedoch keine zum Schwebstoff. Deswegen wurden Behörden und Institute der Ostseeanrai
nerstaaten kontaktiert, die freundlicherweise die Daten von einigen Flüssen zur Verfügung
stellten. Dies waren im Einzelnen: - Dorota Stefek, Maritime Research Institute, Polen, - Ro
man Rvankevich, Rußland - Eva Edquist, SMHI/Swedish Meteorological and Hydrological
Institute, Schweden, - Sandra Poikane, Latvian Environment Agency, Lettland, - Gaudenta
Sakalauskiene, Joint Research Centre , Litauen, - Thomas Leipe, IOW, Deutschland, - Antti
Räike, Finnish Environment Institute, Finnland.
Insgesamt konnten die SPM Einträge von 51 der 79 Flüsse bestimmt werden. Die Angaben
zu den restlichen wurden den Wasserdurchflussmengen entsprechend geschätzt.
Die Nordsee-SPM-Flussdaten aus den beiden zuvor genannten Berichten enthielten meist
getrennte Angaben für die Frachten in Tonnen/Jahr und die Wasserdurchflussmengen in
m 3 /s. Fehlte die Durchflussmenge, wurde der entsprechende mittlere Wert aus der BSH Ein
gabedatei genommen. Aus den Angaben für Fracht und Durchflussmenge wurden Schweb
stoffkonzentrationen in Tonnen/km 3 bzw. mg/l gebildet, die in folgenden Tabellen wiederge
geben sind.
In einigen Fällen gab es Angaben für verschiedene Zonen im Flussmündungsbereich wie
"obere, von der Tide nicht mehr beeinflusste Zone", "Mischzone" sowie "Sammelbecken vor
der Mündung". Hier wurden die Daten des tideunbeeinflussten Flusses berücksichtigt. Im
Falle der SMHI-Daten wurden die der Flussmündung nächstgelegenen Messstation benutzt.
Deren Lage kann dem SMHI-Hydrologi Report Sedimenttransport i svenska vattendrag
(Brandt, 1996) entnommen werden.