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Full text: 33: Nordsee und Deutsche Bucht 2002

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BSH 
Ozeanographischer Zustandsbericht 
Wirkung der Alpen und vor allem die labilisierende Wirkung der feuchtwarmen Grundschicht 
(SST = 25 °C) - eine kräftige Zyklogenese (Tiefdruckentwicklung) aus, die infolge hochrei 
chender Konvektion zunächst mit Starkniederschlägen von den Balearen bis zu den Dinari- 
schen Alpen einherging. Durch kräftige Warmluftzufuhr an den Flanken des Höhentrogs kam 
es im Verlauf zur fatalen Abschnürung eines Höhentiefs, dass sich jetzt infolge seiner Unab 
hängigkeit von der Höhenströmung nur noch langsam ostwärts verlagerte und im Alpenraum 
zu andauernden und ergiebigen Niederschlägen führte. 
Erst am 12. August erreichte das Höhentief die Oberungarische Tiefebene; das zugehörige 
Bodentief wanderte zeitgleich über die Ostalpen hinweg in die Lausitz. Dabei wurde an der 
Ostflanke des Tiefdruckkomplexes in breiter Bahn feuchtwarme (subtropische) Luft aus dem 
Mittelmeer, dem Schwarzen Meer und der Ostsee angesogen und großskalig gehoben. Das 
kondensierte Flüssigwasser führte zu flächenhaften Rekordniederschlägen in Oberöster 
reich, Tschechien und Sachsen. 
25 50 66 80 100 125 150 200 400 
Abb. 3-14 Niederschlagsanomalie [%] als Verhältnis der Niederschlagssumme im August 
2002 zum Augustmittel des Zeitraums 1961-1990. (Quelle: http://gpcc.dwd.de) 
Fig. 3-14 Precipitation anomaly [%] as ratio of August 2002 precipitation total to 1961-1990 
base period August mean. (Source: http://gpcc.dwd.de) 
Eine dramatische Verschärfung der Niederschlagssituation entstand durch die gleichzeitige 
Ausbreitung eines Hochdruckgebiets von der Biscaya her nach Deutschland, die zum Aufbau 
eines starken Druckgradienten an der Rückseite des Regentiefs führte. Dadurch konnte sich 
in einem Streifen von Ostdeutschland bis an die österreichischen Nordalpen eine stürmische 
nordwestliche Strömung etablieren, die durch den Staueffekt im Luv der Gebirge (Erzge 
birge, Böhmerwald, Nordalpen) für zusätzliche Hebung und eine Verstärkung der Nieder 
schläge verantwortlich war. Diese orographische Hebung an den Mittelgebirgen bewirkte 
nach Rudolf und Rapp (2003) eine Verdoppelung der Niederschlagsmengen.
	        
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