Nordsee und Deutsche Bucht 2002
BSH
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Aus Abb. 3-9 ist ferner ersichtlich, dass die NAO-SST Korrelation selbst im Winter
keineswegs stationär, abschnittsweise nur marginal signifikant ist und zu Beginn des 20.
Jahrhunderts sogar das Vorzeichen wechselt. Auch dieser Umstand sollte dazu Anlass
geben, die Bedeutung der NAO nicht über zu bewerten. Die NAO steht in Konkurrenz mit
anderen Zirkulationsformen, die ihre Bedeutung offensichtlich qualifizieren können.
Abb. 3-9 Rollende Korrelationen zwischen NAO und Helgoland-Reede SST.
Fig. 3-9 Rolling correlations NAO versus Helgoland-Reede SST.
Interessanterweise scheinen die Korrelationsmaxima im Winter einem 50- bis 60-jährigen
Zyklus zu folgen. Eine ähnliche Quasi-Periodizität zeigt die SST im Hochsommer (vgl. Abb.
3-8). Ein möglicher Zusammenhang mit Zyklen gleicher Länge, die sich in Modellstudien der
thermohalinen Zirkulation im Nordatlantik ergaben, sei dahingestellt (Slonosky et al. 2001).
3.3 Oberflächensalzgehalt (SSS)
Elbe und Weser, in geringeren Maße auch der Rhein, beeinflussen die Salzgehaltsverteilung
der Deutschen Bucht und bestimmen durch den Eintrag von Nährsalzen (Phospat, Nitrat,
Silikat) sowie von Schadstoffen die ökologischen Bedingungen in diesem Seegebiet.
In einer Untersuchung der thermohalinen Schichtung der Deutschen Bucht (Frey 1990) bildet
sich bei der Darstellung der haiinen Schichtung deutlich die mittlere Lage der Elbwasser
fahne ab. Danach liegt Helgoland im Mittel in der Hauptachse des Elbeausstroms. Neuere
Auswertungen der TUVAS-Daten (Frohse, unveröffentl. Bericht) zeigen jedoch eine hohe
räumliche und zeitliche Variabilität der Lage der Frontalzone zwischen dem riverplume water
und dem Wasser der Deutschen Bucht. Die Ursachen für die Verlagerung der Frontalzone
sind neben der Abflussmenge der Elbe, die lokale meteorologische Situation, die Gezeiten
und das großräumige Strömungsmuster in der Deutschen Bucht. Die Frontalzone schwenkt
mit ihrer westlichen Begrenzung über Helgoland nach Westen und zurück, so dass scharfe,