Nordsee und Deutsche Bucht 2002
BSH
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Die Trübung steht in unmittelbarem Zusammenhang mit den Schwebstoffen (SPM Suspen
ded Particulate Matter), deren Konzentrationen in der Nordsee allgemein zwischen 6 und 20
mg/l liegen. Die Schwebstoffgradienten weichen deutlich von denen des partikulären Kohlen
stoffes ab, denn die suspendierten Partikel sind überwiegend mineralischer Natur. Deshalb
zeichnen sich die flachen Gebiete der Nordsee, in denen durch Seegang (insbesondere
Dünung) und Gezeiten Sediment resuspendiert wird, durch erhöhte Schwebstoffkonzen
trationen aus.
Die höchsten Trübungswerte wurden im Bereich der Flussfahnen von Elbe und Weser
gemessen, denn die in das Küstenwasser eingetragenen Schwebstoffe werden infolge der
ästuarinen Zirkulation verstärkt resuspendiert. Ortsfeste Messungen zeigen, dass die Trü
bungssignale in der Deutschen Bucht grundsätzlich von einem halbtägigen Gezeitensignal
überlagert sind (König et al. 1994). Die wind- und abflussbedingten Signalkomponenten sind
jedoch i.d.R. größer als das aus der wechselnden Advektion von Wassermassen aus der
Nordsee bzw. aus den Wattengebieten resultierende Gezeitensignal.
Die niedrigsten Trübungswerte wurden in der nördlichen und zentralen Nordsee beobachtet.