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Full text: Standard Baugrunderkundung

26 
Abschnitt 
C 
dert sein. Kann mit den zur Verfügung stehenden 
Bohrverfahren GK 2 nicht erreicht werden, besteht die 
Möglichkeit, aus der Bohrlochsohle Sonderproben 
nach DIN 4021 (1990) zu entnehmen (in der Regel in 
bindigen Böden). 
Die Verfahren zur Gewinnung der Bodenproben in der 
geforderten Qualität sind auf die anstehenden Böden 
abzustimmen. In DIN 4021 (1990) ist eine Übersicht 
über geeignete Bohrverfahren an Land gegeben. Die 
im Offshorebereich üblichen Bohrverfahren können 
Mc-Clelland & Reifei (1986) entnommen werden. 
Zur Gewinnung von Sonderproben werden im Allge 
meinen Entnahmestutzen eingesetzt, die auf die Sohle 
des Bohrlochs aufgesetzt und in den Baugrund ge 
rammt (Rammkern) oder gleichmäßig eingedrückt 
(Druckkern) werden. Grundsätzlich ist darauf zu ach 
ten, dass diese Entnahmestutzen in einwandfreiem 
Zustand sind, insbesondere dürfen ihre Schneiden 
nicht stumpf und deformiert sein. Rammkernproben 
sind nach allgemeiner Erfahrung stärker gestört als 
Druckkernproben. Ein speziell zur Entnahme von Mee 
resbodenproben entwickeltes Gerät ist der „Seafloor 
Jack“, mit dem zugleich auch Sondierungen durchge 
führt werden können. 
Für die Entnahme von Bodenproben in bindigen und 
nichtbindigen Böden sind erfahrungsgemäß dünnwan 
dige, offene Entnahmegeräte geeignet („Thin Wall 
Tube Sampler“), in weichen bindigen Schichten sind 
Entnahmegeräte mit innenliegenden Hülsen („Liner“) 
zu verwenden. 
Bei der Probenentnahme ist darauf zu achten, dass 
Probenqualität, Probenanzahl, Probengröße und Pro 
benmenge für die Laborversuche ausreichend sind. Es 
wird empfohlen, Bohrkerndurchmesser von 100 mm 
anzustreben. Mindestanforderungen sind: 
• bei Druckkernproben ein Mindestdurchmesser von 
70 mm, 
• bei Rammkernproben ein Mindestdurchmesser von 
80 mm, 
• bei Sonderproben ein Mindestdurchmesser von 
114 mm. 
Weitere Anforderungen sind DIN 4021 (1990) zu ent 
nehmen. 
Nach Möglichkeit ist eine größere Anzahl an Boden 
proben zu entnehmen als für die Laborversuche vor 
aussichtlich benötigt wird. 
C.4 Anforderungen an Laboruntersuchungen 
C.4.1 Laboruntersuchungen an Bord der 
Erkundungsschiffe 
Es wird empfohlen, bereits an Bord der Untersu 
chungsschiffe in beschränktem Umfang Laborver 
suche (z.B. Bestimmung der undränierten Scherfestig 
keit, Dichte und des Wassergehalts) durchzuführen. 
Zwar können einige Versuche wie die Bestimmung der 
Korngrößenverteilung von feinkörnigen Böden auf ei 
nem Schiff wegen der Beeinflussung durch Seegang 
und Vibration schwieriger als in Laboren an Land oder 
evtl, gar nicht durchgeführt werden. Dennoch geben 
die vor Ort durchgeführten Laborversuche Hinweise 
für die Auswahl und den Umfang weiterer Feldunter 
suchungen, die dann ohne großen Zeitverlust durch 
geführt werden können. 
C.4.2 Laborversuche an Land 
In den Tabellen C.4 und C.5 sind die Laborversuche 
zusammengestellt, die zur Zustandsbeschreibung so 
wie zur Bestimmung der erforderlichen bodenmecha 
nischen Rechenwerte geeignet sind. Welche Versuche 
im Einzelfall durchzuführen sind, entscheidet der ver 
antwortliche Sachverständige für Grundbau und 
Bodenmechanik. 
Zur Untersuchung des Einflusses zyklischer Span 
nungsänderungen im Boden aus Wellen, Strömungen 
und Wind (vgl. Germanischer Lloyd, 1999) sind zykli 
sche Triaxialversuche oder zyklische direkte Scherver 
suche bzw. zyklische Kompressionsversuche für die 
maßgeblich an der Lastabtragung beteiligten Boden 
schichten durchzuführen (Abb. C.1 bis C.3).
	        
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