76 Beobachten + Vorhersagen Gotlandbecken wurde unterhalb der Redoxkllne, d.h. der Schicht, In der der Sauerstoffgehalt drastisch ab nimmt und unterhalb derer dadurch reduzierende Verhältnisse auftreten, nach den deutlichen Verände rungen In 2003 wieder ein Rückgang der gelösten Konzentration von Cd, Cu und Zn beobachtet. Wei terhin Ist eine leichte Zunahme des partikulär gebun denen Cd, Cu und Zn mit der Tiefe zu verzeichnen, was - wie beim Schwefelwasserstoff - auf den Be ginn einer neuen Stagnationsperlode schließen lässt. davon ausgegangen werden, dass die erhöhten Konzentrationen der technischen Nebenprodukte durch einen Eintrag oder die Freisetzung von Altlasten Im Mittellauf der Elbe verursacht wurden. Auch In der Inneren Deutschen Bucht wurden erneut gegenüber den Vorjahren erhöhte l-HCH und J-HCH- Werte beobachtet. Der langfristig abnehmende Trend wurden dadurch unterbrochen. Außerhalb des Einflussbereichs der Elbe wurden In der Deutschen Bucht keine erhöhten Werte beobachtet. Organische Schadstoffe Der allergrößte Teil der heute bekannten 18 Mio. che mischen Substanzen sind organische Verbindungen. Von diesen besitzen ca. 20 000 eine Industrielle Be deutung und werden In größeren Mengen hergestellt. Etwa 2 000 Stoffe werden als umweltrelevant angese hen (Schadstoffe), well sie giftig (toxisch) oder In der Umwelt beständig (persistent) sind und/oder sich In der Nahrungskette anreichern können (bloakkumu- llerbar). Das BSH bestimmte Im Rahmen von zwei Monitoring-Fahrten bis zu 120 verschiedene Verbin dungen Im Seewasser, In Schwebstoffen und In Sedi menten. Die meisten Schadstoffe wurden 2005 In ähnlichen Konzentrationen wie In den Vorjahren beobachtet. Weiterhin relativ hoch waren die Konzentrationen ver schiedener Herbizide; Insbesondere Atrazln war großräumig nachweisbar, obwohl dieses Herbizid schon seit vielen Jahren In Deutschland und anderen europäischen Ländern nicht mehr zugelassen Ist. Die Im Jahr 2004 In der Elbe beobachteten sehr hohen Konzentrationen von I- und J-HCH (Hexa- chlorcyclohexan) waren auch 2005 noch auffällig. Diese technischen Nebenprodukte des Insektizids Llndan waren gegenüber dem Mittelwert der letzten Jahre weiterhin deutlich erhöht. Da Llndan gleichzei tig In geringeren Konzentrationen vorlag, muss Zeitlicher Verlauf der HCH-Konzentratlonen In ng/L Im Ober flächenwasser der Deutschen Bucht auf Station T 30/Eider.