4.4 Metalle System Nordsee 261 ser Region gemessen. Sie werden in der hier durchgeführten Analyse jedoch nicht als zunehmender Trend angezeigt, da den Berechnungen der sehr robuste Median zugrunde liegt und dieser durch die auftretenden hohen Einzelmessungen kaum be einflusst wird. 4.4.5 Zusammenfassung o Wasser Im Wasser der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) wurden in den Jahren 2006 und 2007 keine Metallgehalte (Cd, Cu, Hg, Ni, Pb und Zn, gelöst) gemes sen, die negative Auswirkungen auf die belebte Natur wahrscheinlich machen würden. Grundlage dieser Einschätzung ist die Anwendung des WRRL-Umweltqualitätsstan- dards AA-EQS auf die Cadmium-, Blei-, Quecksilber- und Nickelgehalte. Kupfer und Zink wurden auf Basis der Wasserqualitätsstandards (WQS) der US EPA bewertet. Hintergrundwerte erreichten die Metallgehalte (gelöst) nur in der äußeren AWZ, und dort auch nur die Elemente Cadmium und Nickel. Auch in direkter Nähe zur Küste in Wasserkörpern mit Salzgehalten > 28 wurden in keinem Fall die Effektgrenzwerte er reicht. Allerdings ist die Bestimmung und Evaluation geeigneter Effektgrenzwerte für marine Ökosysteme nach wie vor Gegenstand der Forschung und wissenschaftlichen Diskussion. Zwischen 2003 und 2007 zeigten die Zeitreihen der Elemente Kupfer und Nickel (ge löst) im küstennahen Wasser signifikant zunehmende Trends, die Gehalte blieben je doch sehr deutlich unter den Effektgrenzwerten. Die räumlichen Konzentrationsverteilungen der Elemente Quecksilber, Cadmium, Blei, Kupfer und Zink zeigen im Oberflächenwasser der Deutschen Bucht ähnliche Muster. Die Gehalte nehmen von der Küste zur offenen See hin deutlich ab. Belas tungsschwerpunkte sind die innere Deutsche Bucht und das Elbeästuar, aber auch in den Mündungsgebieten von Weser und Ems wurden erhöhte Konzentrationen nach gewiesen. Cadmium, Zink und Nickel zeigen ausgeprägte Jahresgänge mit erhöhten Gehalten im Frühjahr und Minima im Spätsommer bis Herbst. Dagegen zeigt das gelöst vorlie gende Mangan ein deutliches Maximum im Sommer, was auf Sauerstoffmangelsitua tionen in der Wassersäule hinweist. Nach heutigem Kenntnisstand geht von den gemessenen Metallbelastungen des Meerwassers keine Gefahr für das marine Ökosystem aus. o Sediment Entlang der nordfriesischen Küste erreicht die Metallbelastung der Feinkornfraktion (< 20 pm) im Oberflächensediment Gehalte, die negative biologische Effekte verur sachen können. Von den sechs untersuchten Elementen (Cd, Cu, Hg, Ni, Pb und Zn) überschreiten fünf (nur Nickel nicht) in Küstennähe vor Sylt den Effektgrenzwert. Zink zeigt im gesamten deutschen Küstenbereich entsprechend erhöhte Werte, Quecksil ber nur entlang der nordfriesischen Küste bis zur Elbemündung. Blei ist das einzige Element, das den Effektgrenzwert in der gesamten deutschen AWZ überschreitet. Die niedrigste Belastung wird im Gebiet der Weißen Bank gemessen, hier erreichen die Elemente Cadmium und Kupfer in der Feinkornfraktion des Oberflächensediments ihre Hintergrundwerte. Das dieser Auswertung zugrundeliegende Bewertungsverfah