2 Atmosphärenphysik 100 System Nordsee 2.6.3 Sturmaufkommen 2005/06 & 2006/07 Analog zu der im Rahmen der Häufigkeitsanalysen der reduzierten Wetterlagen ge schilderten Verfahrensweise (Kap. 2.3.4, 5.50) wurden zur statistischen Einordnung des Sturmaufkommens in den jahresübergreifend definierten Saisons 2005/06 und 2006/07 empirische Verteilungen für den Zeitraum 1971 - 2000 anhand der Gesamt häufigkeit aller Sturmklassen (Tab. 2-19) bestimmt. Die mit den Tabellenspalten kor respondierenden Verteilungen sind in Abb.2-25 dem in den Zeilen 05/06 und 06/07 angegebenen jahreszeitlichen Gang des Sturmaufkommens unterlegt. Die absolute Häufigkeitsskala ist dabei ausschließlich für die Monatsstatistiken gültig, während um gekehrt alle saisonalen Häufigkeiten relativ zur jeweiligen Saisonlänge angegeben sind. Jul Aug Sep Oct Nov Dec Jan Feb Mar Apr May Jun 0NDJFM02M J2J Abb. 2-25: Sturmhäufigkeiten für 2005/06 (blau) und 2006/07 (rot) mit empirischen Verteilun gen für 1971 -2000 (Stapelsäulen). Perzentilbereich Min bis Max, Intervallgrenzen bei 10, 25,50 (Median, durchgezogene Treppenlinie), 75 und 90 %. Fig. 2-25: Gale frequencies for 2005/06 (blue) and 2006/07 (red) along with empirical distri butions for 1971 - 2000 (stacked columns). Percentile range Min to Max, internal interval limits at 10,25,50 (median, continuous stepline), 75 and 90 %. Das auf Monatssicht lediglich unterdurchschnittliche Sturmaufkommen in der Saison 2005/06 erweist sich infolge seiner hohen Beständigkeit bei Erweiterung des Zeitfen sters auf Quartals-, Halbjahres- und schließlich Jahreslänge (J2J: Juli bis Juni) als un gewöhnlich gering. Demgegenüber fallen bereits die monatlichen Sturmhäufigkeiten 2006/07 von Oktober bis März fast ausnahmslos ins oberste Viertel der Verteilungen, so dass sich etwa für das Herbstquartal (OND) eine Rekordhäufigkeit von 27 Sturm tagen ergibt, die sogar im Gesamtzeitraum (1948-2009) nie mehr erreicht wurde. Bemerkenswert ist weiter, dass sich praktisch gleich viele Sturmtage (26) im Winter 2007 ereigneten, diese Anzahl jedoch weit hinter den singulären Häufigkeiten von 1990 (47) oder 1995 (36) zurückbleibt. Da in den vorausgehenden Herbstmonaten nur