2.5 Nordseewind System Nordsee 91 Im September setzte eine SW-Anströmung ein, die unter allmählicher Drehung auf W bis einschließlich Januar 2007 andauerte, dabei aber ständig an Intensität und Stabilität zulegte: die vektoriellen/skalaren Windstärken kletterten von 4,2/7,7 m/s (55%) über 11,8/13,2 m/s (90%) im Dezember auf 13,3/15,4 m/s (86%) im Januar (Tab. 2-14). Diese Phase, die sich hinsichtlich des außerordentlich hohen Sturmauf kommens bis zum Ende des Winters fortsetzte, führte zu dauerhaft überhöhten Luft temperaturen und zur Persistenz der im Juli 2006 entstandenen extremen Warmano malie der Nordsee. An dieser Situation änderte sich auch im Frühjahr 2007 nichts, das sich durch wenig stabile Windverhältnisse von lediglich 25% auszeichnete; das schwachwindige und strahlungsintensive Hochdruckwetter im April (Abb.2-18, S.82) verursachte sogar eine Verstärkung der Nordseewarmanomalie, die erst infolge der ständigen zyklonalen Störungen im Juli deutlich an Intensität verlor. Auch der Septem ber zeichnete sich durch recht hohe und stabile Winde aus, die zudem - und ähnlich wie im November - abweichend von der Klimatologie und den Verhältnissen im Jahr zuvor eine starke Nordkomponente aufwiesen. Der Oktober war aufgrund stationären Hochdruckwetters (Abb.2-5, S.53) uncharakteristisch windschwach, während sich die Windverhältnisse im Dezember 2007 wenig von den klimatologischen unterschie den (Abb. 2-22).