28 N i e d r i g w a s s e r in der südlichen Ostsee westliche (zonale) Strömung gekennzeichnet sind. Es wird zwischen folgenden Zirkulations typen unterschieden: Wa, Wz, WS, WW, SWa, SWz, NWa, NWz, HM, BM und TM (Abb. 4.4 a). Sie machen die bereits erwähnten 55 % aller Zir kulationstypen aus, die im Untersuchungszeit raum zwischen 1955 und 2005 über Mitteleuropa auftraten. Wir haben die meridionalen Zirkula tionstypen in zwei Gruppen unterteilt. Auf die erste Gruppe, unterteilt in Na, Nz, HNa, HNz, HB, TrM, TB, TrW und U, entfallen 27 % aller atmo sphärischen Lagen, auf die zweite, bestehend aus NEa, NEz, HFa, HFz, HNFa, HNFz, SEa, SEz, Sa und Sz, entfallen die übrigen 18 %. Mit 83,6 % ereignete sich der weit überwiegende Teil aller im Zeitraum 1955-2005 erfassten Niedrigwasser unter zonalen Zirkulationsbedingungen. 32,5% ereigneten sich während der zyklonalen Westlage Wz (Abb. 4.4 a), die übrigen 14,8% bei der Hochdruckbrückenlage BM. Mit ca. 10% die dritthäufigste Lage ist NWz, während die sonsti gen zonalen und gemischten Lagen nur bei ca. 6 % der Niedrigwasserereignisse auftraten. Die erste Gruppe meridionaler Lagen verursacht in der Regel kurz anhaltende Niedrigwasser- stände, ähnlich den bereits erwähnten zonalen und gemischten atmosphärischen Lagen. Im Untersuchungszeitraum entfielen 11,3% aller Niedrigwasserereignisse auf diese Zirkulations formen, von denen HB am häufigsten vertreten war. Nur 5,1 % aller Niedrigwasser entfielen auf die zweite meridionale Gruppe. Dabei traten über durchschnittlich lang anhaltende Niedrigwasser auf. Bei den sehr ähnlichen südlichen und süd östlichen Lagen, auf die 4,8% aller beobachteten Niedrigwasser entfielen, war die antizyklonale Südostlage (SEa) vorherrschend (Abb. 4.4 c). Es ist noch anzumerken, dass im Verlauf der in die ser Monographie untersuchten 56 Jahre kein sehr lang anhaltendes Niedrigwasser im mittleren Teil der südlichen Ostseeküste aufgetreten ist. 50 45 40 35 E 30 v 25 o 20 15 10 5 Wz - 32,5% BM - 14,8% M. ün A Wa Westlage, antizyklonal Wz Westlage, zyklonal WS Südliche Westlage WW Winkelförmige Westlage SWa Südwestlage, antizyklonal SWz Südwestlage, zyklonal NWa Nordwestlage, antizyklonal NWz Nordwestlage, zyklonal HM Hoch Mitteleuropa BM Hochdruckbrücke (Rücken) Mitteleuropa TM Tief Mitteleuropa Na Nordlage, antizyklonal Nz Nordlage, zyklonal HNa Hoch Nordmeer-Island, antizyklonal HNz Hoch Nordmeer-Island, zyklonal HB Hoch Britische Inseln TrM Trog Mitteleuropa NEa Nordostlage, antizyklonal NEz Nordostlage, zyklonal HFa Hoch Fennoskandien, antizyklonal HFz Hoch Fennoskandien, zyklonal HNFa Hoch Nordmeer-Fennoskandien, antizyklonal HNFz Hoch Nordmeer-Fennoskandien, zyklonal SEa Südostlage, antizyklonal SEz Südostlage, zyklonal Sa Südlage, antizyklonal Sz Südlage, zyklonal TB Tief Britische Inseln TrW Trog Westeuropa U Übergang JZL m M Wa Wz WS WW SWa SWz NWa NWz HM BM TM Na Nz HNa HNz HB TrM NEa NEz HFa HFz HNFa HNFz SEa SEz Sa Sz TB TrW ü Großwetterlagen Abb. 4.4 a Häufigkeit des Zusammentreffens bestimmter atmosphärischer Lagen mit Niedrigwasserereignissen <440 cm an der südlichen Ostseeküste in den Jahren 1955-2005 (innerer Rahmen: Klassifizierung der Großwetterlagen über Europa nach G. Hess und H. Brezowsky)