System Nordsee 135 3.6 Salzgehalt <•> P. Loewe, B. Klein, A. Frohse & A. Schulz 3.6.1 Einführung ... 135 3.6.2 Salzgehaltsverteilungen ... 135 3.6.3 Nördliche Randbedingungen ... 138 3.6.4 Abfluss Elbe ... 141 3.6.5 Salzgehalt bei Helgoland Reede ... 143 3.6.6 Zusammenfassung ... 144 3.6.1 Einführung Der Salzgehalt der Nordsee ist abhängig vom Einstrom salzreichen atlantischen Was sers mit Salzgehalten über 35 (Practical Salinity Units) sowie von erheblichen Süß wassereinträgen der Flüsse. Die nordöstlichen Seegebiete im Bereich des Skagerrak und der Norwegischen Rinne sind innerhalb einer relativ dünnen Oberflächenschicht vom niedrigen Salzgehalt des Baltischen Ausstroms geprägt. Der Süßwassereintrag durch Niederschlag über der Nordsee wird weitgehend durch Verdunstung kompen siert. Zunächst werden die beobachteten saisonalen geographischen Salzgehaltsverteilun gen für das Jahr 2005 gemeinsam mit der sommerlichen Salzgehaltsschichtung der Nordsee diskutiert. Anschließend werden Besonderheiten in den nördlichen Randbe dingungen zum Atlantik aufgezeigt. Letzterdings werden die Jahresgänge der Wass erführung der Elbe sowie des Salzgehalts bei Helgoland Reede erörtert. 3.6.2 Salzgehaltsverteilungen Für die Analyse der Salzgehaltsbedingungen der Nordsee im Jahr 2005 lagen Daten aus dem Winter (ICES: International Bottom Trawl Survey; FS Gauß: Reise #432; FS Walter Herwig: #270 & #271) und aus dem Sommer (FS Gauß: #446) vor. Die ge ographischen Verteilungen des Salzgehaltes in Oberflächen- und Bodennähe sind für beide Jahreszeiten in Abb. 3-30 dargestellt. Nahezu identische Verteilungen in beiden Niveaus dokumentieren die vertikale Durch mischung der Nordsee im Winter. Weite Teile der Nordsee waren in dieser Jahreszeit mit Wasser atlantischen Ursprungs (Salzgehalt > 35) gefüllt. Die relative Ausdehnung von Atlantikwasser steigerte sich gegenüber dem schon hohen Vorjahresniveau auf einen Rekordwert von 63 % (Tab. 3-9). Ursachen für das weit nach Süden bis in den Bereich der Doggerbank vorgedrungene salzreiche Wasser waren fast unverändert hohe Salzgehalte im Nordostatlantik (s. Abschnitt3.6.3, S. 138), das erhebliche Sturm aufkommen im Dezember und insbesondere Januar (vgl. Tab. 2-1, S. 45), massive Volu-