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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1907. 
und die Malakkastraße über Stromverhältnisse, Dampfer- und Seglcrwege, An 
weisung für die Scliiffsfübrung in Wirbelstürmen u. a. in. 
b. In Gang befindlich und nicht abgeschlossen sind folgende Arbeiten: 
9) Quadratarbeit für die Quadrate 109 und 145 (vom Englischen Kanal bis 
Gibraltar einerseits und von 10° W-Lg. bis zum Festland andererseits). Siehe 
eine vorläufige teilweise Bearbeitung und Veröffentlichung unter 2. 
10) „Monatskarten des Indischen Ozeans und der ostasiatischen Gewässer“ 
sind im Druck und werden im Laufe des Jahres 1908 erscheinen. Der Umfang 
der Arbeiten ist mehr denn doppelt so groß als der Umfang der seiner Zeit für 
die atlantischen Monatskarten geleisteten Arbeit; es sind z. B. nicht weniger als 
8765 Windsterne berechnet worden, und so ähnlich bei den anderen dargestellten 
Faktoren. 
11) Beiträge zu den vom Ileichs-Marine-Amt herauszugebenden Segelhand 
büchern für das Ostchiuesische Meer, die Philippinen und das Gelbe Meer sind 
noch in Arbeit. 
12) Der mit dem Niederländischen Meteorologischen Institut in de Bilt bei 
Utrecht seit 1903 in Gang befindliche Austausch von Beobachtungsmaterial aus 
dem Indischen Ozean dauert noch fort (siehe Jahresbericht für 1904, S. 22), zumal 
diese Auszüge über Stromversetzungen im Indischen Ozean zugleich für einen 
späteren deutschen speziellen Stromatlas dieses Ozeans dienen sollen. 
c. Verschiedenes. 
13) Anfragen aus Schiffahrtskreisen über Wind und Wetter an bestimmten 
Tagen und in bestimmten Gegenden wurden in großer Zahl an die Deutsche See 
warte gerichtet und zwar besonders häufig über die, heimischen und benachbarten 
Gewässer. Dank der Tatsache, daß unsere in transatlantischer Fahrt beschäftigten 
Mitarbeiter jetzt allgemein auch im Englischen Kanal und in der Nordsee beob 
achten, und daß die vorwiegend in heimischen Gewässern beobachtenden und das 
kleine Wetterbuch der Seewarte führenden Mitarbeiter in der kleinen und Küsten 
fahrt wertvolle laufende Beiträge aus der Ostsee, Nordsee und den britischen Ge 
wässern liefern, können derartige Anfragen jetzt sehr häufig durch Seebeob 
achtungen erledigt werden, während früher meistens nur Landbeobachtungen zur 
Verfügung standen, wie sie die täglichen Wetterberichte der Seewarte enthalten. 
Für die richtige Beurteilung des Wetters in See sind aber Seeberichte nebst Land 
berichten sehr viel wertvoller als Landberichte allein. 
Auch über Entfernungen auf Dampferwegen wurde häufig amtliche Auskunft 
erteilt. 
14) Das im Jahresbericht für 1905, Seite 23, zuerst erwähnte Abkommen 
mit dem Zentralausschuß für die internationale Meeresforschung iu Kopenhagen 
über Lieferung der in der Nordsee und dem Englischen Kanal gemessenen Ober 
flächentemperaturen an das Hydrographische Laboratorium dieser Vereinigung 
hat weiter bestanden; durchschnittlich wurden etwa 2400 Einzelmessungen in jedem 
Monat abgeliefert. Kosten entstehen hierdurch der Seewarte nicht, ebenso wenig 
bei dem in 1906 abgeschlossenen 
15) Abkommen mit dem indischen Zentralobservatorium in Simla; hiernach 
sendet die Deutsche Seewarte alle seit Januar 1905 in den indischen Gewässern 
zwischen 10° N - Br. und 50°S-Br. angestellten maritim-meteorologischen Beob 
achtungen von 8 Uhr vormittags nach Indien. Vergl. Jahresbericht für 1906, S. 25.