1 Einleitung Die Wissenschaft der Ökologie ist im Vergleich zu den älteren klassischen Fachdisziplinen noch relativ jung. Die erste Definition des Begriffes stammt aus dem Jahr 1866 und wurde von Ernst Haeckel 1 geprägt: Ökologie ist die Wissenschaft von den Beziehungen der Organismen untereinander und zur abiotischen Umwelt. Entsprechend den Großlebensräumen der Erde lassen sich Meeresökologie (Marine Ökologie), Süßwasserökologie (Limnologie) und terrestrische Ökologie unterscheiden. Die Meeresforschung gehörte wegen der unbestreitbaren Wichtigkeit der Meere zumindest in den vergangenen Jahrzehnten zu den Schwerpunktgebieten der deutschen Forschungslandschaft (Sommer, 2005). Es gibt viele entscheidende Gründe, warum man sich mit den marinen Ökosystemen 1 2 beschäftigen muss. Die Meere bedecken 71 Prozent der Erdoberfläche und sind für die Erhaltung des Lebens auf der Erde von großer Bedeutung. Etwa die Hälfte der weltweiten biologischen Primärproduktion findet im Meer statt (Sommer, 2005). Etwa 70 Prozent der Menschen leben an Küsten oder in Küstennähe. Die Küstenzonen sind diejenigen Bereiche des Meeres, die am stärksten vom Menschen beeinflusst werden. Der anthropogene Einfluss durch Stoffeinträge sowie durch zunehmende wirtschaftliche Nutzung liefert einen wichtigen Grund, die natürlichen und anthropogenen Veränderungen der Meere systematisch zu erfassen. Nur durch ein tiefes Verständnis dieser Systeme kann es gelingen, diese für Mensch und Natur gleichermaßen wichtigen Lebensräume funktionsfähig zu erhalten. Ein entscheidender Indikator für die ,, Gesundheit “ eines Gewässers ist sein Gehalt an gelöstem Sauerstoff (Hupfer, 1984). Der im Wasser gelöste Sauerstoff ist besonders wichtig für das Leben im Wasser. Sinkt die Konzentration des gelösten Sauerstoffs unter 3 ml-1" 1 , können viele Organismen, insbesondere Fische, Larven und Fischeier, nicht überleben. Die Mechanismen, die zur Bildung von sauerstoffarmen Zonen führen, sind allerdings sehr komplex. Es besteht daher Bedarf an Untersuchungen, die zum besseren Verständnis der Sauerstoffdynamik eines Gewässers beitragen. Im Gegensatz zur Meteorologie, wo zumindest über Land eine relativ große Datendichte gegeben ist, 1 Ernst Heinrich Philipp August Haeckel (*1834 Potsdam, + 1919 Jena) war ein deutscher Zoologe und Philosoph, der die Arbeiten von Charles Darwin in Deutschland bekannt gemacht und ausgebaut hat. 2 Verschiedene Arten, die in einem Gebiet leben und sich gegenseitig und ihre Umwelt beeinflussen, bilden ein Ökosystem. Der Begriff wurde 1935 vom britischen Biologen und Geobotaniker Arthur George Tansley in die Ökologie eingeführt.