3.1 Strömungen Nordseezustand 2004 67 Anomalien im Luftdruck- bzw. Windfeld (z. B. Abb.2-11,S.50) hier einen starken Aus strom von Nordseewasser. Insbesondere die schwachen saisonalen Transporte im Winter und Herbst resultierten demnach aus entgegengesetzen und nicht aus durch gängig schwachen Einstromverhältnissen innerhalb dieser Jahreszeiten. Im Übergangsgebiet Nordsee / Ostsee wechselten sich Ein- und Ausstromphasen ab (Abb. 3-3). Die Tagesmittelwerte schwankten zwischen ± 0.4 Sv. Der Jahresnettotrans- port betrug 0.015 Sv und entsprach damit dem langjährigen Mittel (ICES 1983). Gene rell überwog demnach der Einstrom von Ostseewasser in die Nordsee. Längere Peri oden mit entgegengesetzten Transporten traten im Mai, Juni, September und Dezem ber auf. Abb. 3-3: Wassertransport durch das Kattegat in 2004 (BSHcmod); 1 Sv= 10 6 m 3 /s. Fig. 3-3: Volume transport through the Kattegat in 2004 (BSHcmod); 1 Sv= 10 6 m 3 /s. 3.1.3 Zirkulationsstatistik Deutsche Bucht ln diesem Abschnitt werden Ergebnisse der Klassifizierung der Oberflächenzirkulation in der Deutschen Bucht für das Jahr 2004 präsentiert. Die Klassifizierung der Strö mungsverhältnisse ist ähnlich motiviert wie diejenige der Wetterlagen über der Nord see (vgl. Abschnitt2.2, S. 35): sie soll in kompakter Form die täglichen Strömungszu stände und deren zeitliche Entwicklung im Berichtsjahr dokumentieren. Gemeinsam können Wetterlagen- und Strömungskalender (s. u. Tab. 3-1) bei der Interpretation be sonderer Ereignisse in der Meeresumwelt von Nutzen sein (vgl. z. B. Abschnitt4.3.3.4, S. 179). Die Datenbasis für die Klassifizierung bilden die mit dem operationeilen Strömungs modell >BSHcmod< simulierten Strömungsfelder, die auch zur Charakterisierung der saisonalen Nordseezirkulation herangezogen wurden (vgl. Abschnitt3.1.1, S. 64) und hier als kartierte geographische Verteilungen der täglichen Restströme in der obersten Modellschicht (0 - 8 m) zur Verfügung standen. Diese Karten wurden im Gebiet zwi-