4 Meereschemie 148 Nordseezustand 2003 Die Abbauprodukte des TBT wurden in ähnlichen Konzentrationen wie das TBT selbst angetroffen und sollten deshalb bei einer ökotoxikologischen Bewertung berücksich tigt werden. Von den anderen Verbindungen war lediglich Triphenylzinn (TPhT) nach weisbar. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Bestimmungsgrenze für TPhT um eine Größenordnung tiefer liegt als für die übrigen Verbindungen. Das Tetrabutylzinn (TTBT) wurde hauptsächlich in der Elbe angetroffen und stammt aus einem Produkti onsbetrieb am Oberlauf der Elbe; die TTBT-Konzentrationen nahmen in den letzten Jahren sehr stark ab. 4"E 6"E 8"E 10'E 56'N 55'N 54'N 53'N Abb. 4-31: Mittlere TBT-Konzentrationen (ng/L) im Oberflächenwasser der Deutschen Buchtim Zeitraum 1999 - 2002. Fig. 4-31: Mean TBT concentrations (ng/L) in near-surface water of the German Bight during 1999 - 2002. Die räumliche Verteilung der mittleren TBT-Konzentrationen im Zeitraum 1999 - 2002 ist in Abb. 4-31 dargestellt. In der Elbe fielen die TBT-Konzentrationen von 25 ng/L bei Stade auf 3.4 ng/L vor Cuxhaven ab. In Küstennähe der Deutschen Bucht wurden TBT-Konzentrationen von 0.9 - 2.4 ng/L nachgewiesen, die bereits in den Bereich der biologischen Wirkschwelle von 1 - 2 ng/L fallen. In der äußeren Deutschen Bucht wurden geringere Konzentrationen von 0.3 - 0.6 ng/L festgestellt. TBT ist nach heuti gen Erkenntnissen der einzige hier untersuchte Schadstoff, der auch im marinen Be reich in akut toxischen Konzentrationen auftrat.