4 Meereschemie 120 Nordseezustand 2003 Aus den Algenzählungen der Helgoland Reede ergab sich vom 9. zum 10. April ein Anstieg in den Flagellatenzahlen um 2 - 3 Größenordnungen (Abb. 4-14). Ob diese mit dem Flusswasser nach Helgoland transportiert wurden, oder ob die örtlichen Flagel laten besonders schnell auf das erhöhte Nährstoffangebot reagierten, ist unklar. Das einige Tage später beobachtete Absinken der Silikatkonzentration (Abb. 4-13) könnte auf einen erhöhten Verbrauch dieser Nährstoffe durch eine infolge des Frischwasser einflusses veränderte Algengesellschaft hinweisen. Die Algen >Chaetoceros socialis< und >Chaetoceros sp.< von 10 |a,m Größe vermehrten sich in diesem Zeitraum stark. Insgesamt tendierten die saisonalen Konzentrationen der meisten Nährstoffe im Jahr 2003 zu gleichbleibenden oder sinkenden Werten. Für Phosphat und Silikat wurden ab dem Spätsommer jedoch überdurchschnittlich hohe Konzentrationen festgestellt. Die Ammoniumkonzentration erreichte ein ungewöhnliches, kurzlebiges Extremum im September. Kurzfristige Strömungsanomalien in der Deutschen Bucht im April bele gen den zeitweilig starken Einfluss der Süßwasserzuflüsse auf Salzgehalt und Nähr stoffkonzentrationen und somit auch die Algenartenzusammensetzung bei Helgoland.