3 Physikalische Ozeanographie 94 Nordseezustand 2003 und n die Anzahl der Eis-Klimastationen (13). Zusätzlich zur Dauer der Vereisung wer den tägliche Beobachtungen des Bedeckungsgrads und der Eisdicke einbezogen, um den häufig unterbrochenen Vereisungsperioden in den einzelnen Wintern besser ge recht zu werden. Die von Jahr zu Jahr sehr verschieden ausgeprägten Eiswinter werden für die deut schen Küsten nach fünf Eiswintertypen klassifiziert. Diese Eiswintertypen wurden aus der Häufigkeitsverteilung der flächenbezogenen Eisvolumensumme bestimmt und sind für die deutsche Ostseeküste wie folgt definiert (Koslowski 1989; Koslowski und Glaser 1995): sch wach <0.5 m < mäßig <4 m < stark <9 m < sehr stark <20 m < extrem stark. Legt man diese Klassifikation auch für die Nordsee zugrunde, dann fällt der Eiswinter 2002/3 mit V AS = 0.53 m gerade noch in die Klasse >mäßig<. Die historische Entwicklung der Stärke der Eiswinter seit 1897 ist in Abb. 3-33 wieder gegeben. Starke oder sehr starke Eiswinter traten seit 1947 in quasiperiodischen Ab ständen von 7-9 Jahren auf. Die von Loewe und Koslowski (1998) diskutierten Zusammenhänge zwischen der Stärke der Eiswinter in der westlichen Ostsee und at mosphärischen Oszillationen wie NAO und QBO gelten für die Eiswinter an der deut schen Nordseeküste gleichermaßen. E CD E o > CD O < T3 0) 03 E o o < 12.1 13.5 14.2 15.0 Abb. 3-33: Flächenbezogene Eisvolumensumme für die deutsche Nordseeküste im Zeitraum 1897 - 2003. Fig. 3-33: Accumulated areal ice volume for the German North Sea coast during 1897 - 2003. 3.6.1.2 Eiswahrscheinlichkeit Der Vereisung der Nordsee sind im Normalfall relativ enge Grenzen gesetzt. Die Eis bildung seewärts der ost- und nordfriesischen Inseln wird durch die Gezeitenströme, den hohen Warmwasservorrat und Salzgehalt der mit dem Atlantischen Ozean ver bundenen Nordsee sowie die größere Wassertiefe verhindert (Blüthgen 1948). Die