Nordsee und Deutsche Bucht 2002 BSH 69 4 Ausblick Wer hier angelangt sich bereits mit dem Inhalt des Zustandsberichts bekannt gemacht hat, wird den Autoren vermutlich ein redliches Bemühen bescheinigen, gleichzeitig aber fest gestellt haben und vielleicht bemängeln, dass der Bericht auch - mindestens implizit - erhebliche Daten- und Kenntnislücken dokumentiert. Tatsache ist, die Voraussetzungen für einen umfassenden und vollständigen Zustandsbericht, geschweige denn eine Zustandsbe wertung, sind nur fragmentarisch gegeben. Verumtamen operae pretium erat 1 . Denn ähnlich wie die unvollständig erhaltene bzw. rekon struierte pompejanische Alexanderschlacht trotzdem ein wertvolles Beispiel für ein narratives Mosaik aus der Gattung der Megalographie (aus einer Dissertation) darstellt {Abb. 4-1) und obendrein einen Eindruck von kriegerischen Auseinandersetzungen in der Antike bietet, so hat der Bericht trotz seines fragmentarischen Zustands einen Eigenwert und ermöglicht gleichzeitig eine Vorstellung davon, was aus ihm werden kann. Um die Vollständigkeit, Aus sagekraft und damit den Nutzen künftiger Berichte zu steigern, ist es sachdienlich und konstruktiv, die wichtigsten verbesserungsfähigen Randbedingungen beim Namen zu nen nen und erforderliche Abhilfemaßnahmen vorzuschlagen oder anzudeuten. Abb. 4-1 La battaglia di Alessandro (Museo Archeologico Nazionale Napoli). Bemerkenswert erscheint uns der großatmige Entwurf dieses Werkes, der mit wenigen Figuren eine Menge darzustellen vermag und zur gleichen Zeit höchst interessante, spannende Episoden bringt (zitiert aus: A. de Franciscis, Pompeji - Kultur und Kunst, Kina Italia, Mailand, 2001). Fig. 4-1 La battaglia di Alessandro (MANN). We think that a remarkable feature of this work is its generous framework requiring just a few figures to create a full scene and highly interesting and thrilling episodes (translated from A. de Franciscis, Pompeji - Kultur und Kunst, Kina Italia, Mailand, 2001). Eine lückenlose Erfassung des 4-dimensionalen Meereszustands in Raum und Zeit durch konventionelle Überwachungsfahrten, automatische Messstationen und Satellitenbeobach tungen ist weder gegenwärtig, noch in vorstellbarer Zukunft realisierbar. Die einzig realisti sche Perspektive, diese ideale Voraussetzung für eine Zustandsbewertung dennoch annä hernd zu schaffen, bieten numerische Modelle, die sowohl hydrodynamische, als auch ökolo gische bzw. biogeochemische Prozesse zuverlässig beschreiben können. Die Entwicklung ökologischer Modelle steht jedoch ebenso wie die rigorose Validierung von Zirkulations- 1 1 Nichtsdestotrotz war es der Mühe wert.