Nordsee und Deutsche Bucht 2002 BSH 57 jahrsschmelze bzw. des sofortigen, vorzeitigen Abflusses des winterlichen Regenwassers konnte der Salzgehalt bei Helgoland schon zum Mai auf das Jahresmaximum ansteigen. Im August wurde ein sekundäres Maximum erreicht, während September und November erneut die hohen Süßwassereinträge durch die Elbe widerspiegeln. Dauerregistrierungen zeigen, dass das Elbehochwasser am 4. September 2002 Helgoland und am 20. September die Station Deutsche Buchterreicht hat. Der hohe Süßwassereintrag in die Deutsche Bucht ist demnach nicht nur auf die Jahrhundertflut im August 2002 (maxi mal etwa 3500 m 3 /s), sondern auch auf die hohen Abflüsse im Februar, März und November, Dezember zurückzuführen, (s. Abb. 3-16 und Nies et al. 2003a). 3.3.2 SSS-Entwicklung seit 1873 Die werktäglichen Oberflächenbeobachtungen der Biologischen Anstalt Helgoland (BAH / AWI) schließen auch Salzgehaltsmessungen ein, die wie die Messungen der Oberflächen temperatur bis 1873 zurückreichen. Aufgrund der hohen Variabilität des Salzgehaltes bei Helgoland {Abb. 3-11) und wegen methodischer Probleme bei der Bestimmung des Salzgehaltes zu Beginn der Messreihe soll ten langfristige Trendaussagen unterbleiben. Es gibt keine deutlichen Anzeichen für eine langfristige Veränderung der Salzgehaltsbedingungen bei Helgoland und in der Deutschen Bucht, wenn auch die Variabilität nach 1960 vermutlich infolge der Elbeausbaumaßnahmen zugenommen hat. D N o s A J J M A M F J 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 Abb. 3-11 Pseudo-2D Zeitserie des monatlich gemittelten Oberflächensalzgehalts bei Helgoland Reede seit 1873. Konturintervall: 1, Farbintervall: 0.5. (Quelle: BAH, BSH.) Fig. 3-11 Pseudo-2D time series of monthly mean SSS since 1973 at Helgoland-Reede. Contour interval: 1, color spacing 0.5. (Source: BAH, BSH.)