ECDIS 
Erste Elektronische Seekarten 
systeme ECDIS zugelassen 
• Für das AIS-Funkprotokoll verabschiedete die 
ITU-R einen entsprechenden Standard (ITU-R 
M.1371); zwei exklusive UKW-Seefunkfrequen- 
zen sind weltweit für AIS reserviert. 
• Bei der IEC wird zur Zeit ein Prüfstandard für 
AIS-Bordgeräte (IEC 61993-2) erarbeitet. 
• Untersuchungen über die ergonomisch günstige 
Darstellung von AlS-lnformationen auf den ver 
schiedenen Anzeigegeräten der Schiffsbrücke 
laufen. 
Zur Umsetzung der Pflichtausrüstung ist die 
rechtzeitige Verfügbarkeit zugelassener Geräte 
erforderlich. Das BSH wird im Jahre 2000 AIS- 
Erprobungen mit folgenden Zielen durchführen: 
• Vorbereitung zukünftiger AIS-Baumusterprüfun- 
gen durch rechtzeitige Entwicklung von Prüfver 
fahren zeitgleich mit der Standardisierung in der 
IEC, 
• Beurteilung der funktionalen Konformität der 
Bordgeräte im Interesse eines reibungslosen 
Übergangs in ein Baumusterprüfverfahren, 
• Einbringung von Erkenntnissen aus dem Kon 
formitätstest in die Standardisierung bei IEC 
und ITU, 
• Gewinnung von Planungsdaten für die zukünf 
tige Anwendung des AIS in der WSV. 
Dieser Konformitätstest ist ein Gemein 
schaftsprojekt von BSH, Wasser- und Schifffahrts 
direktion Nord und Seezeichenversuchsfeld. 
Die Baumusterprüfung der ersten drei Elek 
tronischen Seekartensysteme ECDIS gemäß den 
international anerkannten Normen der IMO (Inter 
national Maritime Organization), der IHO (Interna 
tional Hydrographie Organization) und der IEC 
(International Electrotechnical Commission) wur 
den im Herbst erfolgreich abgeschlossen (Abb. 2). 
ECDIS steht für „Electronic Chart and Information 
System“ und kann, laut geltender Vorschriften 
lage, die traditionelle Papierseekarte an Bord von 
Schiffen unter deutscher Flagge ersetzen. Die ge 
prüften Systeme arbeiten nach dem sogenannten 
„Dual Fuel“-Modell, d. h. sie sind in der Lage, so 
wohl Vektordaten im S-57-Format als auch, in 
Gebieten mit fehlender S-57-Überdeckung, soge 
nannte Rasterdaten der British Admiralty zu ver 
wenden. Damit ist eine ausreichende Datenüber- 
deckung für fast alle befahrenen Seegebiete der 
Erde gegeben. 
Die über dreihundert für die Zulassung zu 
prüfenden Kriterien umfassen so verschiedene 
Bereiche wie die vorschriftsmäßige Darstellung 
und Aktualisierung von Seekartendaten, die Farb- 
kalibrierung der eingesetzten Monitore und das 
Ausfallverhalten des Systems bei gestörter 
Kommunikation mit angeschlossenen Navigations 
geräten wie GPS, Kreiselkompass und Fahrtmess 
anlage. Die Prüfungen wurden sowohl im Bord 
betrieb auf FS Gauss als auch mit Hilfe der 
selbstentwickelten Simulationseinrichtungen im 
Labor durchgeführt. Durch die aktive Mitarbeit in 
den zuständigen Normungsgremien der IEC und 
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