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Full text: 22: Niederfrequente Variabilität meridionaler Transporte in der Divergenzzone des nordatlantischen Subtropen- und Subpolarwirbels. Der WOCE - Schnitt A2

Variabilität meridionaler Transporte 
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Die zeitliche Entwicklung der advektiven meridionalen Transporte von Wärme nach Nor 
den und Süßwasser nach Süden zeigt einen ähnlichen Verlauf, wie diejenige der meridionalen 
Overturningrate (Abb. 4.12). Eine Ausnahme stellt der Süß Wassertransport der Jahre 1957, 
1993 und 1994 dar. Die Beträge der Transportminima in den Jahren 1957 und 1997 stim 
men bei Wärme- und Volumentransport mit 0.29 PW (12.7 Sv) und 0.30 PW (13.3 Sv) 
.nahezu überein, nicht jedoch beim Süßwassertransport, der mit 0.88 Sv im Jahr 1957 um 
den Betrag 0.19 größer ist, als im Jahr 1997 mit 0.68 Sv. Der Verlauf zwischen den Jahren 
1982 und 1996 ist beim meridionalen Wärmetransport und der meridionalen Overturningrate 
identisch, der Süßwassertransport nimmt jedoch zwischen 1982 und 1993 zu. Danach erreicht 
auch er im Jahr 1996 sein Maximum der gesamten Zeitserie, jedoch nicht kontinuierlich zu 
nehmend, sondern mit einem “Einbruch” im Jahr 1994 (Abb. 4.12). Mögliche Ursachen für 
das abweichende Verhalten der zeitlichen Entwicklung des Süßwassertransports im Vergleich 
zu demjenigen des Wärmetransports und der Overturningrate werden in Kapitel 5 unter 
sucht. Die Korrelation zwischen der meridionalen Overturningrate und dem Wärmetransport 
ist demnach annähernd linear, was auch die hohe erklärte Varianz zeigt (Abb. 4.13). Die 
zeitliche Variabilität der meridionalen Overturningrate erklärt ~85% der Variabilität des 
meridionalen Wärmetransports, aber nur ~55% der des Süßwassertransports. 
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Abbildung 4.12: Zeitliche Entwicklung der meridionalen Overturningrate und der meridionalen 
Netto-Transporte von Wärme und Süßwasser. Für den Wärmetransport sind zusätzlich Referenzwerte 
über A2 eingezeichnet, die mit anderen Methoden berechnet wurden. 
Modellergebnisse überschätzten generell den hier berechneten zeitlichen Mittelwert des Wärme 
transports von 0.52 PW (Abb. 4.12). Ein horizontal hochauflösendenes Nordatlantik-Modell 
der Dynamo Group [1997] liefert mit 0.65 PW einen um 20% höheren Wert, was möglicherwei 
se auf eine Überschätzung der, zur Initialisierung und zum Antrieb des Modells verwendeten, 
hydrographischen und atmosphärischen Bedingungen der 80er-Jahre zurückzuführen ist. Die 
Klimatologie der Wärmeflüsse an der Ozeanoberfläche von Bunker [1988], die ebenfalls die 
warmen 90er-Jahre nicht berücksichtigt, liefert dagegen einen Wert, der mit 0.53 PW nur um 
2% über dem hier berechneten Mittelwert liegt. Der Einfluss unterschiedlicher hydrographi 
scher Bedingungen wird am deutlichsten bei den abgeschätzten Transporten mit einem glo 
balen inversen Modell. Die Hydrographie der Hudson82-Reise im Jahr 1982 überschätzt den 
mittleren Wärmetransport entlang A2 um 25% [Macdonald und Wunsch, 1996], während ihn 
die der Gauss226-Reise im Juli 1993 nur um 7% überschätzt [Ganachaud, 1999] . Im Vergleich 
mit den hier berechneten Werten für das jeweilige Jahr ist der extrahierte Wärmetransport 
von Macdonald und Wunsch [1996] um 10% höher und derjenige der Overturningrate um 30%.
	        
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