4
Einleitung
sers [Reid, 1994], welches der Nordatlantik als einziger Ozean in der nördlichen Hemisphäre
produziert. Der hauptsächliche Export des Tiefenwassers findet in einer begrenzten Region
am westlichen Rand statt. Hier sollten Klimasignale zuerst zu beobachten sein. Oberhalb der
4°C-Isotherme findet ein Austausch zwischen dem Subtropen- und dem Subpolarwirbel über
das mäandrierende System des Golfstroms und seiner Fortsetzung nach Nordosten, des Nord
atlantischen Stroms (NAC) statt. Auf der regionalen Skala liefert der Transport des NAC den
entscheidenden Beitrag zum nordwärtigen Wärmetransport und damit für den Zustand des
Klimas Nordeuropas. Auf der globalen Skala repräsentiert der NAC den oberen Ast der glo
balen MOC [Meinen, 1998] und sein Transport stellt somit ein Maß für deren Intensität und
Stabilität dar.
Abbildung 2: “Mittlere” Zirkulation des Subpolarwirbels - des aktivsten Teils der globalen meridio-
nalen Overturningzirkulation (MOC) -, die im wesentlichen von der Transformation warmen Ober
flächenwassers in kaltes Tiefenwasser dominiert wird. Diese findet entlang zwei separater Wege statt:
Erreicht der, warmes und salzreiches Wasser aus den Subtropen transportierende, Nordatlantische
Strom (NAC) den östlichen subpolaren Nordatlantik, advektiert der Norwegische Strom das warme
Wasser nördlich von Irland in die Norwegen- und Grönlandsee. Der restliche Teil des NAC nimmt an
der Zirkulation des Subpolarwirbels teil und erreicht, Grönland passierend, die Labardorsee. Als Tie
fenwasser strömt das abgekühlte Öberfiächenwasser wieder Richtung Äquator, konzentriert auf eine
begrenzte Region am westlichen Rand (Abbildung aus McCartney et al. [1996]).
Der WOCE-Schnitt A2 liegt nicht nur in der Divergenzzone der dynamischen Regime im
Nordatlantik, sondern auch in dem divergenten Bereich der über dem Nordatlantik herrschen
den Luftdrucksysteme: dem Azoren-Hoch und dem Island-Tief - der Westwindzone des Nord
atlantiks (Abb. 3). Die dominante Mode atmosphärischer Fluktuationen über dem Nordatlan
tik, hervorgerufen durch den instabilen Gradienten zwischen diesen beiden Systemen, wird als