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Full text: 22: Niederfrequente Variabilität meridionaler Transporte in der Divergenzzone des nordatlantischen Subtropen- und Subpolarwirbels. Der WOCE - Schnitt A2

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Kapitel 4: Niederfrequente Variabilität entlang WOCE/A2 
Die berechneten absoluten meridionalen Transporte - als Summe der Ekman-, Sverdrup- 
und baroklinen Komponente bzw. deren kompensierenden Komponenten an jedem Punkt 
des Transportintegrals (siehe Kapitel 1.1) - sollen repräsentativ für das jeweilige Jahr sein 
und damit eine Aussage über die niederfrequente Variabilität des absoluten Transportfeldes in 
der Westwindzone des Nordatlantiks ermöglichen. Die zeitliche Abdeckung der hier betrach 
teten hydrographischen Aufnahmen, die alle zur gleichen Jahreszeit (April-Juli) durchgeführt 
wurden mit Ausnahme der MeteorSO/2-Reise im Oktober 1994, rechtfertigt die Annahme ei 
ner geringen saisonalen Variabilität der baroklinen Komponente. Die saisonale Variabilität 
der zonalen Komponente des Windschubs (aus der der Beitrag des Ekman-Transports ab 
geschätzt wird), ebenso wie die des curRf (die den Beitrag der tiefenunabhängigen Strömung 
liefert) ist jedoch größer, als die annuelle und interannuelle. Daher werden Monatsmittelwcrte 
des Windschubs verwendet und keine Jahresmittel. Modell-Ergebnisse bestätigen, dass der 
Jahresgang des baroklinen Wärmetransports eher gering ist und dass sich das saisonale Si 
gnal der Overturning-Komponente, die den vertikalen Gradienten der, in der meridionalen 
Ebene advektierten, Eigenschaften charakterisiert (siehe Kapitel 1.2), als Einfluss des Ekman- 
Transports bzw. als windgetriebene Variation innerhalb der Overturning-Komponente inter 
pretieren lässt [Döning und Herrmann, 1994]. Hier wird der Beitrag der Ekman- und der 
Sverdrup-Komponente zum absoluten Transport mit Hilfe von Monatsmittelwerten des re- 
analysierten Windschubs des NCEP/NCAR Datensatzes berechnet [Kalnay et ai. 1996]. Die 
se konsistent bearbeiteten atmosphärischen Daten decken den Zeitraum von 1958 bis 1997 ab 
und somit fast die gesamten 90er-Jahre. Nur für die Jahre 1957 und 1998 sind keine aktuellen 
reanalysierten Winddaten verfügbar, um den windgetriebenen Anteil des absoluten Trans 
ports dieser Jahre abzuschätzen, so dass kliinatologische Monatsmittelwerte des Windschubs 
für den Zeitraum 1958-1997 zu seiner Abschätzung Verwendung finden. Für eine detaillierte 
Beschreibung der Winddaten und des resultierenden saisonalen Signals bzw. der Unsicher 
heiten bei den berechneten absoluten meridionalen Transporten sei auf Kapitel 5 verwiesen. 
Zunächst folgt eine qualitative und quantitative Beschreibung der zeitlichen Entwicklung der 
absoluten meridionalen Volumentransporte einzelner Schichten und der absoluten meridiona 
len Transporte von Wärme und Süßwasser der jeweiligen Schnitte. Daran schließt sich eine 
Betrachtung an, in welcher Tiefe oder Region das zeitliche Signal der Transportgrößen zu 
finden ist. Dazu werden sowohl vertikale Profile der Transportgrößen in verschiedenen Regio 
nen, ebenso wie die horizontale Entwicklung der Volumentransporte einzelner Schichten be 
trachtet. Positive (negative) Transporte bedeuten dabei generell einen nordwärts (südwärts) 
gerichteten Transport normal zum Schnitt. 
4.2.1 Zeitliche Variabilität der Transporte von Volumen, Wärme und Süßwasser 
Die meridionale Overturningrate - der absolute Volumentransport des oberen Astes der MOC 
- ist über den gesamten Zeitraum von 1957 bis 1998 nach Norden, der des LSW und des Tie 
fenwassers - die Schicht unterhalb des LSW - nach Süden gerichtet (Abb. 4.10). Qualitativ 
variieren die Transportraten des oberen Astes der MOC und des Tiefenwassers auf dekadi 
schen Zeitskalen phasengleich, während sich der Transport des LSW in Antiphase ändert. Auf 
interannuellen Zeitskalen findet zwischen 1993 und 1994 nahezu eine Verdopplung des Volu 
mentransports des LSW statt, während die Overturningrate nur leicht zunimmt. Ab 1996 ist 
ein symmetrisches Verhalten aller drei Transportraten zu beobachten: Die meridionale Over 
turningrate erreicht mit dem Maximum im Mai des Jahres 1996 das Maximum der gesamten 
Zeitserie, ebenso wie der Transport des LSW. Der Transport des Tiefenwassers erreicht 1996 
das Maximum der 90er-Jahre. Nur ein Jahr später geht die meridionalen Overturningrate
	        
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