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Kapitel 3: W0CE/A2
zeitliche Variabilität der Konvektionsintensität in der Labradorsee beschreiben auch Dickson
et al. [1996]. Das LSW zeigt in der vertikalen Salzgehaltsverteilung mesoskalige Strukturen
(Abb. 3.3b). Trotz der variablen Eigenschaften und Schichtmächtigkeit des LSW zeigen Ana
lysen der Hydrographie des gesamten Nordatlantik seit 1950 von Curry et al. [1998], dass die
großskalige Zirkulation des LSW auf unterschiedlichen Zeitskalen relativ konstante (quasi
stationäre) Strukturen aufweist. An Hand der zeitlichen Entwicklung der Charakteristika des
LSW lassen sich einzelne Jahrgänge* bei ihrer Ausbreitung verfolgen und Geschwindigkei
ten abschätzen [Sy et al., [1997]. Erst kürzlich konzentrierten sich Untersuchungen auf den
Versuch die variable Konvektionsintensität in der Labradorsee mit subtropischen Signalen in
tieferen Schichten in Verbindungen zu bringen, um Klimaänderungen nachzuweisen [Dickson,
1997; Curry et al., 1998; Molinari et al., 1998].
Im Nfb wird das LSW über das Intervall der neutralen Dichte 27.93<7 n <27.99 definiert. Im
WeB ist das Dichteintervall des LSW größer durch die Vermischung mit dem darüberliegenden
MOW und dem darunterliegenden Tiefenwasser (27.90<7 n <27.98). Das Sauerstoffmaximum
kennzeichnet im Nfb eine geringere Temperatur als im WeB: 0=3.2°C, 02=280 /¿mol kg -1 ,
7 n =27.96 kg m~ 3 bzw. 0=3.4°C, 02=278 /¿mol kg -1 , 7 n =27.94 kg in -3 (Abb. 3.4g,f). Das
Salzgehaltsminimum liegt dagegen über den gesamten Schnitt bei 5=34.905 (Abb. 3.4b).
Über den gesamten Schnitt wird die Schicht des LSW über das Intervall der neutralen Dichte
27.90<7 n <27.99 definiert.
3.2.3 Tiefenwasser
Das NADW' erstreckt sich entlang A2 über das Tiefenintervall />—2400-4400 dbar und ist
somit die mächtigste Schicht innerhalb der Wassersäule. Es besitzt sowohl im Nfb als auch
im WeB eine obere (flachere) und untere (tiefere) Komponente, das uNADW und 1NADW. Im
Nfb entspricht das uNADW dem durch ein Salzgehaltsmaximum charakterisierten ISOW T . Den
hauptsächlichen Beitrag zum 1NADW im Nfb liefert das kältere und salzärmere, aber dichtere
DSOW. Das uNADW zeichnet sich im WeB ebenfalls durch ein tiefes Salzgehaltsmaximum
aus. Es wird angenommen, dass es einen südlichen Ursprung - im Mittelmeer - hat [z.B.
Arhan et al., 1994]. Das IN ADW reicht im WeB bis zum Boden und ist das Produkt einer
Vermischung zwischen NADW und AABW. Die gesamte Schicht des NADW entlang A2
definiert das Intervall der neutralen Dichte 27.99<7 n <28.13.
a. Obere Komponente - Das tiefe Salzgehaltsmaximum
Im Nfb liefert den Hauptbeitrag der oberen Komponente des NADW das ISOW, dem Ver
mischungsprodukt aus SPMW und Tiefenwasser der Norwegensee. Es ist durch ein Salzge
haltsmaximum definiert (0=2.8°C, 5=34.935) und im Nfb entlang der neutralen Dichtefläche
7 n =28.02 kg m~ 3 (p~2800 dbar) zu finden (Abb. 3.4b).
Im WeB existiert ein Salzgehaltsmaximum 5=34.95 entlang 7”=28.04 kg m -3 (p~2700 dbar).
Seine potentielle Temperatur liegt bei 0=2.9°C (Abb. 3.4b). Diese Werte sind konsistent zu
denen von Tsuchiya et al. [1992]. Entlang einer entsprechenden Dichtefläche ct 2 =37.0 kg m -3
findet er zwischen dem Rockall Plateau und der Azorenschwelle (ca. 41°N) ein Salzgehalts
*Der Jahrgang des LSW entspricht dem Winter des Jahres, in dem das Wasser zuletzt dem Einfluss der
Atmosphäre ausgesetzt war.