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Full text: 22: Niederfrequente Variabilität meridionaler Transporte in der Divergenzzone des nordatlantischen Subtropen- und Subpolarwirbels. Der WOCE - Schnitt A2

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Kapitel 1: Transportgrößen im Ozean 
Divergenz des Salzes im Ozean gleich Null sein. Die Süßwasserbilanz ist somit gegeben durch 
d_ 
dy 
j J dxdz pv( 1 — 5) 
I 
dx F(x, y). 
(1.18) 
Räumliche Variationen des Geschwindigkeitfeldes und Salzgehalts lassen sich mit Hilfe des 
Störungsansatzes (siehe Kapitel 1.1) abschätzen. Der Salzgehalt (und analog die Geschwin 
digkeit) lässt sich damit in eine mittlere Komponente über den gesamten Schnitt S und in 
eine räumlich variierende Komponente S'(x,z) zerlegen. Werden räumliche Variationen des 
Dichtefeldes vernachlässigt, gilt für den meridionalen Salztransport: 
p(vS + v'S'), (1-19) 
und den meridionalen Süß Wassertransport: 
p(v — vS — v'S 1 ). (1-20) 
Der Süßwassertransport entspricht nur dann dem negativen Salztransport, wenn der Netto- 
Massentransport gleich Null ist. Der Massentransport durch die Bering Straße ist in der globa 
len Massen- und Wärmebilanz nahezu vernachlässigbar (siehe Kapitel 1.1 und 1.2), nicht aber 
in der globalen Salz- bzw. Süßwasserbilanz. Der globale Netto-Süßwasser- und Salztransport 
im Ozean entspricht nach Wijffels et dl. [1992] dem durch die Bering Straße (0.79 (0.77) ± 
0.1 xlO 9 kg s~ 1 (Sv) bzw. 26.7xlÖ 6 kg s -1 mit Sbs—32.5). Dient dieser Referenzwert als obere 
Grenze des Differentials (1.18), lässt sich der ozeanische Süßwassertransport direkt aus hy 
drographischen Daten ableiten und der Massenaustausch an der Ozeanoberfläche abschätzen. 
Trotz eines geringen Netto-Massentransports existiert jedoch in einigen Regionen ein deut 
licher meridionaler Salztransport pv'S'. Exemplarisch dafür betrachten Wijffels et al. [1992] 
den meridionalen Salztransport über 35°S, der südlichen Grenze des Atlantiks: über 35°S im 
Atlantik beträgt der Netto-Massentransport. 0.1 xlO 9 kg s -1 , der mit einem mittleren Salz 
gehalt 5=35 nur 3.5x 10 6 kg s -1 Salz nach Süden befördern kann. Die globale Salzerhaltung 
erfordert jedoch einen südwärtigen Salztransport von 26.7x 10 6 kg s~ ] über 35°S im Atlantik. 
Es muss demnach eine Zirkulation existieren, die salzreiches Wasser nach Süden und salzar 
mes Wasser nach Norden transportiert. Ein Salztransport ohne einen Netto-Massentransport 
pv'S' muss die restlichen 23.2xl0 6 kg s -1 nach Süden befördern, die zur globalen Salzbilanz 
im Ozean erforderlich sind. Der von Wijffels et al. [1992] definierte Salztransport pv'S' re 
präsentiert die räumlichen Skalen von großskaligen Zirkulationen, wie windgetriebene Wirbel 
und die thermohaline Zirkulation, ebenso w r ie mesoskalige Wirbelfelder. 
Die offene Frage nach der Zirkulation über 35°S im Südatlantik, die zur Schließung der 
globalen Salzbilanz notwendig ist, beantworten möglicherweise die Ergebnisse eines groß 
skaligen Modells der Ozeanzirkulation von Rahmstorf [1996]. Er vernachlässigt den Einfluss 
des atmosphärischen Süßwasserantriebs auf die Massenbilanz im Ozean und berücksichtigt 
nur den Einfluss auf den Salzgehalt [Dobroliubov, 1994]. Auch beinhaltet der von ihm defi 
nierte Süßwassertransport nicht den Transport durch die Bering Straße. Allgemein existiert 
die Vorstellung, dass die großskalige Ozeanzirkulation einer selbsterhaltenden Zirkulations 
schleife - die sogenannte globale meridionale Overturningzelle bzw. der “conveyor belt” - 
entspricht, welche durch den atmosphärischen Süßwassertransport angetrieben wird [Bro- 
ecker, 1991]. Um den Süßwasserverlust aufgrund des Verdunstungsüberschuss gegenüber dem 
Niederschlag im Atlantik zu kompensieren, muss die Overturningzelle im Norden in der obe 
ren Schicht Süßwasser importieren und salzreiches Tiefenwasser exportieren. Dies hätte einen
	        
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