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Full text: 22: Niederfrequente Variabilität meridionaler Transporte in der Divergenzzone des nordatlantischen Subtropen- und Subpolarwirbels. Der WOCE - Schnitt A2

Süßwasscr- und Salztransport 
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durch Niederschlag und Verdunstung statt. Festländische Abflüsse, Schmelzwasser des Mee 
reises und Schnee bewirken einen zusätzlichen Süßwassereintrag - zum Teil einen zeitlich 
verzögerten im Vergleich zu dem des Niederschlags - in den Ozean. Aufgrund dieser Aus 
tauschprozesse ist die quasi-stationäre Massendivergenz im Ozean nicht exakt erfüllt. Nur 
bei geschlossenen Ozeanbecken und einem quasi-stationären ozeanischen Strömungsfeld ent 
spricht der Süß Wassertransport im Ozean dem der Atmosphäre. Die geographische Verteilung 
von Niederschlag und Verdunstung bestimmt hauptsächlich die Süßwasser- bzw. Salzbilanz 
im Ozean [Schmitt, 1995]. Da vor allem der Niederschlag über dem Ozean schwer zu messen 
ist [Schmitt et al., 1989], weisen die aus Klimatologien der Süßwasserflüsse an der Ozeano 
berfläche abgeschätzten advektiven Süßwassertransporte im Ozean eine große Streuung auf. 
Der advektive Massentransport durch ozeanische Strömungen reduziert den Einfluss der 
Wechselwirkungen zwischen Luft und Wasser und lässt den Süßwasseraustausch an der Ozean- 
oberfläche, bei Betrachtung des großskaligen ozeanischen Bewegungsfeldes, vernachlässigbar 
erscheinen. Huang und Schmitt [1993] diskutieren ausführlich die sogenannte Goldsbrough- 
Sverdrup-Relation. Sie beschreibt nicht nur eine windgetriebene barotrope Strömung im 
Ozeaninneren, sondern zeigt auch, dass der, durch Differenzen zwischen Niederschlag und 
Verdunstung hervorgerufene, Süßwasserfluss an der Ozeanoberfläche eine barotrope Strömung 
im Ozeaninneren erzeugt. Obwohl die Geschwindigkeiten solcher Strömungen eine Größen 
ordnung geringer sind als diejenigen der windgetriebenen, ist die Wechselwirkung dieser 
Strömungen mit der windgetriebenen und der thermischen Ozeanzirkulation entscheidend 
für die globale Salzgehaltsverteilung im Ozean. Als mögliche Reaktion des Ozeans auf Kli 
maänderungen ist der advektive Süßwasser- bzw. Salztransport demnach zusammen mit dem 
Wärmetransport des Ozeans für die Stabilität der großskaligen, thermohalinen Ozeanzirku 
lation verantwortlich [Broecker, 1991]. Schwieriger als bei der Betrachtung des ozeanischen 
Wärmetransports ist es jedoch, die Rolle der einzelnen Komponenten des Siißwassertrans- 
ports innerhalb der globalen Süßwasserbilanz zu definieren [Rahmstorf, 1996]. Die Herleitung 
der Süßwasser- bzw. der Salzbilanz im Ozean beschreiben Wijffels et al. [1992] ausführlich; 
hier wird sie kurz zusammengefasst. 
a. Allgemeine Definition 
Die Divergenz des zonal-integrierten meridionalen Massentransports im Ozean in Abhängig 
keit von den Austauschprozessen an der Ozeanoberfläche beschreibt 
(1.17) 
wobei F(x,y) dem Netto-Massengewinn an der Ozeanoberfläche durch die Summe der Pro 
zesse Niederschlag (P), Verdunstung (E) und dem festländischen Abfluss (R) entspricht: 
F(x,y) = P - E + R. 
Der ozeanische Massentransport ist immer auch mit einem Salztransport verbunden. Bei ei 
nem mittleren Salzgehalt im Ozean von 5=35 entsprechen 3.5% des Massentransports dem 
Salztransport und die restlichen 96.5% einem Transport reinen Süßwassers*. Da in der At 
mosphäre kein nennenswerter Salztransport existiert, muss die langfristige quasi-stationäre 
‘Der Salzgehalt wird auf der “Practical Salinity Scale” PSS78 (UNESCO 1991) gemessen und besitzt daher 
keine Einheit.
	        
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