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7 MESS- UND MODELLDATEN
Das Seegangsvorhersagemodell arbeitet als numerisches Modell mit 3 unterschiedlichen
Gitternetzen. Gitternetz 1 überdeckt den Nordatlantik mit einer äquidistanten Auflösung von
150 km. Netz 2 überdeckt das im folgenden erwähnte Europäische Schelfgebiet mit einer
Auflösung von 30 km. In einer dritten Version läuft das Seegangsmodell auf einem Ostsee
gitternetz mit einer Auflösung von fast 16 km. Als Eingangsdaten liefern atmosphärische
Modelle meeresoberflächennahe Windvorhersagen. Einmal am Tag werden aus aktuellen
Winddaten Seegangsanalysen gemacht. In kurzen Zeitschritten rechnen dann die Modelle
unter Einbeziehung neuer Windvorhersagen prognostisch die Seegangsverhältnisse für 3 Tage
voraus. Sechsstündig werden die Ergebnisse
abgespeichert und ausgegeben. Die täglich
neuen Analysen ersetzen die für den selben
Zeitpunkt gemachte Vorhersage und sind
gleichzeitig Ausgangssituation für die fol
genden Vorhersagen. An offenen Rändern
werden Seegangsinformationen vom jeweils
gröberen an das feiner auflösende Modell
übergeben.
Für eine Gegenüberstellung von Modell
ergebnissen und Bojenmessungen wurde ein
4-tägiger Abschnitt einer stürmischen Wet
terperiode im Dezember 1991 aufgegriffen.
Als Position für diesen Vergleich bot sich
die Boje an der Forschungsplattform "Nord
see" an.
Obwohl die Boje relativ küstenfern in tie
fem Wasser liegt, befindet sie sich inner
halb des Modellgitternetzes auf einem rand
nahen Netzpunkt (s. Fadenkreuz).
Das Modellergebnis (gestrichelte Linie in
der Zeitreihendarstellung) errechnete sich
für die ersten beiden Tage jeweils aus den
aktuellen Wetterdaten zum Tageswechsel
(Analyse) und den drei folgenden vorausge
rechneten Werten für Zeiten um 6, 12 und
18 Uhr.
Die gerechnete Kurve ist nach dem 23.
Dez. 00 Uhr rem prognostisch, da am 24.
Dez. 00 Uhr keine neue Analyse gemacht
wurde.