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Kenterpunkte der Strömung bei Tidehoch- und bei Tideniedrigwasser gibt. Statt dessen treten
bei Hochwasser die höchsten Strömungsgeschwindigkeiten auf (max.0.8m/s) während um
Niedrigwasser herum die Geschwindigkeiten gering sind. Zwischen Föhr und dem Festland
findet in erster Linie ein Wassertransport in nordwestliche Richtung statt. Die
Geschwindigkeitsverteilung ist dabei entlang des gesamten Schnittes einheitlich, wobei der
Flutstrom stärker ausgeprägt (max.0.4m/s) und von längerer Dauer ist als der Ebbestrom.
Die Geschwindigkeitsmuster des Tidestroms spiegeln sich auch in der Verteilung der
Restströme wieder. Im Meßprofil zwischen Sylt und Amrum tritt nahe Sylt ein starker
Wasserversatz (ca. 0.3 m/s) aus dem Hörnumer Tidebecken in Richtung Nordsee auf. Im
restlichen Teil des Profils sind die Restströme relativ gering (wenige cm/s) und in das
Hörnumer Tidebecken hinein gerichtet. In den beiden anderen Profilen zwischen Amrum und
Föhr sowie über die Föhrer Schulter sind die Restströme jeweils in das Hörnumer Tidebecken
hinein gerichtet. Dabei weisen die Reststromgeschwindigkeiten zwischen Amrum und Föhr
etwas höhere Werte (0.05-0.2 m/s) auf als zwischen Föhr und dem Festland.
Die Geschwindigkeits- und Reststrommuster entlang der Meßprofile können sich bei
Starkwindereignissen ändern. So verursachte ein Sturm aus Nordwest im Oktober 1996
zwischen Sylt und Amrum ausschließlich Wassertransporte aus der Nordsee in das Hörnumer
Tidebecken hinein. Auch zwischen Föhr und dem Festland kehrte sich in dieser Zeit der
Strömungsverlauf um, und es traten nur noch Wassertransporte in südöstlicher Richtung auf.
Während eines zweiten Sturms aus Südwest blieben die ursprünglichen Richtungen der
Restströme in allen Profilen weitgehend unverändert. Geringe Veränderungen zeigten sich nur
in den Beträgen der Restströme.
Jede Tide ist mit einem gewissen Wasserversatz durch die drei Meßprofile verbunden. Die
auf der Basis der vorliegenden Strömungsdaten berechneten episodenhaften mittleren
Transporte zeigen, daß zwischen Sylt und Amrum ein starker Wasserversatz in Richtung
Nordsee vorhanden ist (31-115 xlO 6 nr/Tide). Zum Ausgleich dieses Überschusses findet
sowohl im Profil zwischen Amrum und Föhr als auch über die Föhrer Schulter ein kräftiger
Wassertransport aus den Einzugsgebiet der Norderaue in Richtung Norden statt (Amrum-
Föhr: 15-23 xlO 6 nr/Tide und Föhr-Festland:21-35 xloVVnde).
Ein Vergleich dieser Transporte mit entsprechenden Modellergebnissen zeigt, daß die
simulierten Transporte durch die hier betrachteten Querschnitte deutlich größer sind als die
Abschätzung aufgrund der vorliegenden Meßergebnisse.
Auf 4 Positionen wurde der Seegang mit Hilfe von 2 verankerten Seegangsbojen und 2
eingespühlten Pfählen mit vertikal angeordnetenWiderstandsmeßdrähten während der beiden
Meßkampagnen registriert. Mit diesen Messungen sollte die Dämpfung des von der Nordsee
einlaufenden Seegangs festgestellt werden.
Das auffälligste Merkmal des Seegangs im Hörnum-Tief ist die Veränderlichkeit der Wellen
hinsichtlich ihrer Höhe und Richtung infolge der tidebedingten Wasserstandsschwankungen.
Maximale signifikante Wellenhöhen beim Meßprofil Sylt-Amrum erreichen im Herbst 2 m.
Generell ist die Wellenenergie bei der Ankunft an der Seegangsmeßboje südlich von Sylt auf
einen Bruchteil der Wellenenergie im “offenen Seegebiet” bei der Seegangsmeßposi
tion ,Hörnum-Wesf abgeklungen.
Schwebstoffmessungen vom Schiff aus, sowie mit Hilfe von ortsfesten Transmissions
sensoren in Verbindung mit ausgesetzten Aanderaa-Strömungsmessern lieferten eine
Zustandsbeschreibung der Suspensionsverteilung. Im Hinblick auf die Austauschverhältnisse
im Hörnum-Tief bestätigen die Messungen Literaturangaben, wonach die Verteilungsmuster
der Schwebstoffe in den Wattengewässern maßgeblich durch den Tidestrom verursacht
werden.Der hiermit verbundene Sedimenttransport wird überlagert von ebenfalls