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4.4 Schwebstoffe
Schwebstoffmessungen können Aufschluß darüber geben, in welchem Ausmaß Sedimente
mit der Strömung transportiert werden bzw. wie intensiv die Wechselbeziehungen zwischen
Wasserbewegung,Sediment und Morphologie sind.
Ziel ist hier die Erfassung und Beschreibung der Phänomenologie der SchwebstoffVerteilung
im Hörnum-Tief während der Frühjahrs- und Herbstkampagne.
4.4.1 Methoden
Profilmessungen:
Die schiffgestützten Messungen wurden mit dem Forschungsschiff "Südfall" und dem
Forschungsboot "Seston" des Forschungs- und Technologiezentrums Westküste durchgefuhrt.
Die "Südfall" wurde auf dem Profil Amrum-Hörnum eingesetzt, während zeitgleich die
Messungen auf dem Längsprofil durch das Hörnum-Tief von der "Seston" aus erfolgten.
Von beiden Schiffen aus wurden baugleiche ECO-Sonden der Herstellerfirma Meerestechnik
Elektronik,Trappenkamp,eingesetzt.
Diese Fiersonden sind mit Sensoren für elektrische Leitfähigkeit, Temperatur, Druck und
optische Transmission ausgerüstet. Der Durchlichttrübungssensor hat eine Streckenlänge von
50 mm und deckt damit in Wattgewässem einen ausreichend weiten Meßbereich hinreichend
genau ab. Da es sich bei der optischen Trübungsmessung um ein indirektes Meßverfahren
handelt, ist es notwendig zur Umrechnung der optischen Werte in Konzentrationswerte
Referenzproben zu entnehmen [Ohm 1985]. Dies geschieht mit Hilfe eines hinsichtlich
Bodenauslösung modifizierten Niskin-Wasserschöpfers, der zusammen mit der Fiersonde in
ein spezielles Gestell eingebaut ist. Die Bestimmung des Feststoffgehalts der
Suspensionsproben erfolgt durch Vakuumfiltration der Probe unter Verwendung von
Glasfaserfiltem mit einem Rückhaltevermögen von 0,45 pm. Die entsalzenen Filter werden
bei 60°C getrocknet und die Feststoffmasse gravimetrisch bestimmt.
Die angewandte Meßstrategie war die, daß an verschiedenen Positionen entlang der
Profilstrecken (Abb.38) Vertikalprofile der Größen optische Transmission, Temperatur und
Salzgehalt aufgenommen werden. Die vertikale Auflösung einer derartigen Messung liegt bei
etwa 30 cm. Alle Meßwerte sowie Zeit- und Positionsdaten (Diff GPS) werden an Bord auf
Datenträgern gespeichert.Zu bestimmten Zeiten oder an bestimmten Orten wurden
zusätzlich zur Kalibrierung der optischen Meßwerte Suspensionsproben in einem Meter Höhe
über Grund entnommen.