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Full text: 16: Der Wasseraustausch im Tidebecken Hörnum-Tief : Abschlußbericht

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Verringerung der Geschwindigkeit aufgrund der Bodenreibung ein. Dabei sind selbst in 22 m 
Wassertiefe, d.h., ca. 5 m über Grund, noch Geschwindigkeiten von 0.8 bis 1.0 m/s zu finden. 
Der Flutstrom hingegen setzt nach dem Kenterpunkt des Ebbestroms sehr schnell ein und 
erreicht die maximalen Geschwindigkeiten von 1.2 m/s schon innerhalb der ersten Stunde. 
Dabei reichen die hohen Geschwindigkeiten aber nur bis in Tiefen zwischen 10 und 15 m. 
Darunter ist die Strömung etwas schwächer und bis ungefähr 20 m konstant. Die großen 
Geschwindigkeiten in den oberen Schichten sind aber nur von relativ kurzer Dauer. Nach ca. 
einer Stunde geht die Geschwindigkeit in den oberen 5 bis 10 m auf Werte zwischen 0.4 bis 
0.8 m/s zurück, so daß die höchsten Flutstromgeschwindigkeiten während des größten Teils 
der Tide in Tiefen zwischen 10 und 20 m auftreten. Gegen Ende des Flutstroms gleichen sich 
die Geschwindigkeiten innerhalb der Wassersäule wieder an und gehen bis zum Kenterpunkt 
fast auf Null zurück. 
4.2.3 Statistik 
Nach einer allgemeinen Beschreibung der Strömungsverhältnisse an Hand ausgewählter Tiden 
in den Abschnitten 4.2.1 und 4.2.2, folgt in diesem Abschnitt nun eine statistische 
Auswertung einer möglichst großer Anzahl von Tiden. Das Ziel dieser Auswertung ist, 
Mittelwerte für einige strömungsrelevante Parameter zu ermitteln und anhand von Beispielen 
zu zeigen, wie sich diese Werte im Falle einer extremen Wettersituation verändern. 
Bei der Berechnung der einzelnen Parameter wurde auf eine Einteilung der Strömungsdaten in 
unterschiedliche Phasen der astronomischen Tide (tägliche Ungleicheit oder Nipp- oder 
Springzyklus) verzichtet, da zum einen an vielen Meßpositionen nicht ausreichend lange 
Datenreihen zur Verfügung standen und zum anderen die Standardabweichungen auch ohne 
diese Einteilung nur geringe Abweichungen von den berechneten Mittelwerten aufweisen. 
Um die Schwankungsbreite der Geschwindigkeiten zwischen Spring- und Nipptide 
aufzuzeigen, ist in der Abbildung 17 als Beispiel die vertikal integrierte Strömung an der 
Position 1.4 (ADCP) für den April 1996 dargestellt. Deutlich sind im Verlauf der 
Geschwindigkeitskurve zwei Perioden mit geringeren Geschwindigkeiten zwischen dem 12.4 
bis 13.4 sowie dem 27.4 bis 30.4 zu erkennen. Nach den Gezeitentafeln des BSH [BSH, 1995] 
liegen die Zeiten der Nipptide zwischen dem 11. bis 13. April und dem 25. bis 27. April. Im 
ersten Fall stimmt also die Verringerung der Geschwindigkeit sehr gut mit der Nippzeit 
überein. Im zweiten Fall hingegen treten die geringeren Geschwindigkeiten erst nach der 
eigentlichen Nippzeit auf. Ähnlich sieht es auch bei den Springtiden aus. Während der 
Springzeit vom 4. bis 6. April sind die Geschwindigkeiten geringer als in den darauf 
folgenden Tagen. Allerdings fällt die Springtide vom 18. bis zum 20.4 mit den höchsten 
Geschwdndigkeiten zusammen. Generell läßt sich daher feststellen, daß sowohl die Nipp- als 
auch die Springtiden nicht in jedem Fall mit den niedrigsten bzw. höchsten 
Geschwindigkeiten verbunden sind. Das mag daran liegen, daß die Unterschiede in der 
Strömung relativ gering sind (ca. 0.7 bis 0.8 m/s bei Nipptide und 0.8 bis 0.9 m/s bei 
Springtide) und daher andere Einflüsse, wie z.B. hohe Windgeschwindigkeiten, schnell die 
geringen Unterschiede des Spring- Nippzyklus überdecken können.
	        
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