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Full text: 16: Der Wasseraustausch im Tidebecken Hörnum-Tief : Abschlußbericht

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4.1.2 Einfluß des Windes 
Neben der astronomisch bedingten Anregung beeinflußt das meteorologische Umfeld die 
Höhe des Wasserstandes im Küstenbereich. Im vorhergehenden Abschnitt war 2x1 erkennen, 
daß die mittleren Wasserstände im Herbst höher waren als im Frühjahr. Dies gilt aber nicht 
nur für das MThw und MTnw sondern auch für die maximalen und minimalen Hoch- bzw. 
Niedrigwasser. Ein Vergleich der Winddaten während beider Meßkampagnen im Abschnitt 
3.2 ergab, daß zwischen Mitte März und Ende Mai sehr häufig östliche Winde mit relativ 
geringen Windgeschwindigkeiten aufgetreten sind. Im Herbst dagegen kam der Wind mit 
höheren Gleschwindigkeiten mehr aus westlichen Richtungen. 
Im Folgenden soll, am Beispiel der Wasserstands- und Windverhältnisse während der 
Frühjahrskampagne, aufgezeigt werden, wie der Wind die Wasserstände von Ebbe und Flut 
beeinflussen kam. Zu diesem Zweck wurden die gemessenen Hoch- und Niedrigwasser am 
Pegel Amrum Odde über einen Zeitraum von 44 Tagen betrachtet und zusammen mit dem 
über die Ebbe- bzw. Flutdauer gemittelten Wind der Station Westerland aufgetragen. Auf die 
Einteilung der Gezeiten in unterschiedliche Klassen, z.B. Spring- oder Nipptide wurde hier 
verzichtet, da der mittlere Unterschied des Tidenhubs zwischen Nipp- und Springflut im 
inneren des Tidebeckens weniger als 10 % beträgt. So zeigt sich auch eine klare Verteilung 
der Hoch- und Niedrigwasserstände in Abhängigkeit von Windrichtung und - 
geschwindigkeit. Es kann daher davon ausgegangen werden, daß die meteorologische 
Anregung bei der Ausprägung der Höhe von Flut- und Ebbewasserständen eine größere 
Bedeutung haben körnen als die astronomische Anregung. Das bedeutet, der Wind verformt 
z.B. durch Windstau die eigentliche Tidekurve. Bei extremen Wetterbedingungen kam die 
Verformung so groß werden, daß das eigentliche Tidesignal nur noch sehr schwach zu 
erkennen ist. 
Die Abbildung 6 stellt die Situation für den Fall der Niedrigwasserstände dar. Dabei ist die 
Abhängigkeit der Höhe des Ebbewasserstandes von der Windrichtung und der 
Windgeschwindigkeit deutlich zu erkennen. Bei Winden aus östlichen Richtungen ist der 
Wasserstand bei Ebbe am niedrigsten. Dieser Effekt ist bei Nordostwind am stärksten 
ausgeprägt und nimmt bei Änderung der Richtung nach Süd oder Nord ab. Im Gegensatz 
dazu fallen die Wasserstände zur Niedrigwasserzeit bei westlichen Winden verhältnismäßig 
hoch aus. Deutlich ist dabei die Dominanz der Windrichtung über die Windgeschwindigkeit 
hinsichtlich der Wirkung auf das MTnw zu erkennen, da die Linien gleichen Wasserstandes 
hauptsächlich parallel zur Achse mit der Windgeschwindigkeit verlaufen. Mit zunehmender 
Windgeschwindigkeit jedoch wird der Effekt des verringerten oder erhöhten Wasserstandes 
noch zusätzlich verstärkt. Dies ist sehr gut bei Westwind zu erkennen.
	        
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