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Föhrerley Nord und Utersum auf. Mit 2.8 m erreicht er in Utersum den Maximalwert aller
betrachteten Pegel. Verursacht wird das Anwachsen des Hochwassers bzw. das Absinken des
Niedrigwasser durch den Anstiegs des Meeresbodens im Inneren der Tidebecken [Dietrich et
al., 1975]. Man kann diesen Effekt sehr gut verfolgen, wenn man die Medianwerte der Hoch-
und Niedrigwasser der Pegel Westerland, Amrum Odde und Föhrerley betrachtet. So steigen
die Extremwerte vom Pegel Westerland, der in der offenen Nordsee liegt, immer mehr an, je
weiter sich die Pegel im Inneren des Tidebeckens befinden. Die Medianwerte des
Hochwassers erreichen 0.69 m in Westerland, 0.85 m auf der Amrum Odde und 1.05 m in der
Föhrerley Nord. Entsprechend verhalten sich auch die Medianwerte des Niedrigwassers mit -
l. 16 m (Westerland), -1.33 m (Amrum Odde) und -1.41 m (Föhrerley Nord). Der Pegel
Utersum mit seinem noch geringeren Niedrigwasser fällt hier allerdings ein wenig aus der
Reihe, da er nicht im Hömumer Tidebecken sondern im Einzugsgebiet der Norderaue liegt.
Ein Vergleich des Pegels Utersum mit den anderen Pegeln ist daher nur bedingt möglich.
Eine Gegenüberstellung des mittleren Tidehochwassers (Hw mi , oder nach DIN MThw) und
des mittleren Tideniedrigwassers (Nw mit oder nach DIN MTnw) am Pegel Hafen Hörnum aus
den Jahren 1981 bis 1995 mit den Daten der ersten Meßkampagne zeigt, daß während der
Frühjahrskampagne das MThw und MTnw 0.1 m bzw. 0.2 m niedriger ausgefallen ist. So ist
das MThw im langjährigen Mittel mit 0.96 m NN und das MTnw mit -1.06 m NN angegeben
[DGJ, 1995]. In dem untersuchten Zeitraum hingegen betrug das MThw 0.81 m NN und das
MTnw-1.33 mNN.
Die Änderung des MThw und MTnw hat auch Auswirkung auf den mittleren Tidenhub. Nach
den oben genannten Werten beträgt er am Pegel Hörnum Hafen im langjährigen Mittel 2.02
m. Obwohl während der Meßkampagne das MThw und das MTnw niedriger lagen, erhöht
sich der mittlere Tidenhub um ca. 0.1 m auf 2.11 m.
In der Tabelle 4 sind die statistischen Werte für die Zeit der Herbstkampagne dargestellt. Die
Medianwerte der Flut- und Ebbedauer zeigen, daß im Vergleich beider Kampagnen nur
geringe Zeitunterschiede auftreten. So beträgt z. B. die Flutdauer in Hörnum im Herbst 6.58
Stunden und im Frühjahr 6.5 Stunden. Dies ist in sofern verwunderlich, da das MThw und
das MTnw bei der zweiten Kampagne im Mittel um 20 cm höher liegt als bei der ersten
Kampagne. Damit liegen die mittleren Hoch- und Niedrigwasser im untersuchten Zeitraum
sogar über dem langjährigen Mittelwert. Die mittleren Fall- und Steigzeiten der Tide sind
demnach nicht durch das MThw und MTnw beeinflußt.
Bei diesem Vergleich fällt die Station Westerland aus den Rahmen. Sie weist im Herbst eine
geringfügig längere Flutdauer und damit verbunden eine etwas kürzere Ebbedauer als im
Frühjahr auf. Auch beim Pegel Westerland ist zu beachten, daß er nicht im Einzugsgebiet des
Hörnum-Tiefs liegt, sondern mehr die Gegebenheiten der offenen Nordsee wiedergibt.
Während zum Frühjahr eine Verringerung von MThw und MTnw mit einer Erhöhung des
Tidenhubs verknüpft gewesen ist, fuhrt die Erhöhung des MThw und des MTnw im Herbst zu
einer Verringerung des mittleren Tidenhubs. Die Werte sinken bei allen betrachteten Pegeln
um 0.1 bis 0.2 m. In Hörnum liegt der Tidenhub damit sogar noch knapp unter dem
langjährigen Mittelwert.