- das "westliche Nordseewasser" und das "s8stliche Küsten-
wasser" - bestimmen den hydrographischen Aufbau der Deut-
schen Bucht. Durch den ständigen, mehr oder weniger star-
ken Einstrom des schwereren Nordseewassers aus westlicher
oder nordwestlicher Richtung und durch den jahreszeitlich
wechselnden Zustrom der Festlandsabflüsse bildet sich
eine Vermischungszone zwischen diesen beiden Wassermassen
aus. In der Vermischungszone baut sich eine Grenzfläche
auf, die im Idealfall von Westen nach Osten von der Ober-
fläche zum Boden einfällt. Goedecke hat diese Frontalzone
die "Konvergenz der Deutschen Bucht" genannt. Es besteht
eine Wechselwirkung zwischen der Lage und Intensität der
Konvergenz mit dem Reststromsystem. Die Konvergenzzone
kann einen wesentlichen Einfluß auf die Ausbreitung und
Vermischung der durch die Flüsse in die Deutsche Bucht
transportierten Nähr-, Schmutz- und Schadstoffe haben.
Eine Beschreibung der jahreszeitlichen Änderungen der
hydrographischen Parameter ist in der Form von Mittelwert-
Atlanten von Dietrich (1951) sowie Tomczak und Goedecke
(1962, 1964, 1967) gegeben worden, wobei Beobachtungen
aus der Zeit von 1902 - 1954 verwendet worden sind. Über
die langfristige Änderung der hydrographischen Parameter
in der Deutschen Bucht haben Becker und Kohnke (1978) be-
richtet.
Im Gegensatz zu den zahlreichen, veröffentlichten hydro-
zraphischen Untersuchungen aus diesem Gebiet liegen nur
wenige Veröffentlichungen über die periodischen und unperi-
odischen Bewegungsvorgänge in diesem Gebiet vor. Neumann
und Meier (1964) haben Karten des Gezeitenstroms publiziert.
Mandelbaum (1934) hat aus den langjährigen Stromkreuzbeob-
achtungen auf den Feuerschiffen "Borkumriff" und "Amrum-
bank" Restströme bestimmt. Danach ist auf diesen Posi-
tionen im Mittel mit küstenparallelen Oberflächenrest-
strömen von etwa 5 cm 71 zu rechnen. Koltermann und